Kehrtwende beim ÖPNV: Umstellung von 20- auf einen 30-Minuten-Takt

Von Anfang an hatte ein Teil der Stadtratsmitglieder Zweifel bezüglich der Umstellung des 30- auf den 20-Minuten-Takt. Der wurde trotz hoher Kosten von der Mehrheit beschlossen. Als Begründung wurde angeführt, um mit einem besseren Angebot Menschen in größerer Zahl zum Umsteigen aus dem Auto in den Bus zu bewegen. Obwohl in den vergangenen Herbst- und Wintermonaten das Fahrrad als Alternative wetterbedingt immer mal ausfiel, scheiterte der Busverkehr-Förderplan: nach nunmehr über fünf Monaten fahren die Busse ausserhalb der Hauptverkehrszeiten immer noch fast leer durch die Stadt.

Das hat jetzt eine erste Konsequenz. Im Rahmen eines Planes zum Haushaltsausgleich präsentiert Bürgermeister Thomas Blechschmidt dem Finanzausschuss heute den Vorschlag die Takt-Umstellung wieder umzustellen. Zudem sollen die City-Bus-Linie und die Verstärkerlinie zum Salinenbad “bis zur Besserung der finanziellen Lage” ausgesetzt werden. So steht es in der Beschlussvorlage mit der Drucksachennummer 22/387-3. Um 350.000 Euro soll das den Stadthaushalt für 2023 entlasten. Wie sich diese Zahl berechnet, läßt der Bürgermeister offen. Allein die Kosten der City-Bus-Linie wurden lange vor den explosiven Kostensteigerungen mit über 600.000 Euro angegeben.

Diese sollen laut KRN in 2023 aber gar nicht anfallen, weil diese Linie wegen der Baumaßnahme Mühlenstrasse erst im Sommer 2024 gefahren werden kann. Die Taktverkürzung müßte rein rechnerisch Millionenbeträge kosten. Demzufolge deren Rücknahme siebenstellige Beträge sparen. Dazu kommt, dass ein entsprechender Vorschlag der Stadt bei der KRN auf fruchtbaren Boden fallen würde. Denn dort fehlen nach wie vor Fahrer*Innen und Busse. Und die seit dem vergangenen Oktober am Steuer sitzenden Fahrer*Innen haben jeweils dreistellige Überstunden angesammelt. So dass dem Personal eine Fahrplan- und damit Einsatzstundenreduzierung geradezu willkommen wäre.