Markus Schlosser läßt Holger Grumbach ins Leere laufen

Die Einwohner*Innen der Stadt haben vielfältige Probleme. Die hat der SPD-Co-Fraktionsvorsitzende Holger Grumbach in der gestrigen Stadtratssitzung unter dem Tagesordnungspunkt “Anfragen” nicht angesprochen. Statt dessen unternahm Grumbach den – untauglichen – Versuch eine Presseerklärung der Stadtverwaltung korrigieren zu lassen. Wirtschaftsförderungsdezernent Markus Schlosser hatte am Mittwoch via Stadtpressestelle u.a. zur Bad Kreuznacher Variante des “Street Food Festival” Stellung genommen. Das wurde in den vergangenen Jahren von Andreas Schnorrenberger (“Meine Stadt”) zu einem echten Event entwickelt. Und findet im Juli statt.

Holger Grumbach (am Mikrophon) fragt.

In diesem Jahr wird es erstmals zwei Veranstaltungen dieser Art geben. Denn die Stadtverwaltung genehmigte einem Dortmunder Unternehmen ein Street-Food für den April. Das nahmen die Stadtratsfraktionen von SPD und FDP zum Anlass, eine Anfrage an Markus Schlosser zu richten. Darin behaupten Dr. Claudia Eider, Holger Grumbach (beide SPD), Mariana Ruhl und Christoph Anheuser (beide FDP) u.a., einem dritten Veranstalter (geschäftsansässig in Bad Kreuznach), der “in der Vergangenheit ein weiteres Festival ausrichten wollte” sei dies “seitens der Verwaltung „ausgeredet“ worden mit Hinblick auf das bereits etablierte Festival”.

Markus Schlosser (links neben Bürgermeister Blechschmidt) antwortet souverän. Und degradierte die Grumbach-Anfrage damit zum Zwergenaufstand.

Die Redaktion dieser Seite hat mit diesem dritten Anbieter gesprochen. Dieser bestreitet in dieser Weise “ausgebremst” worden zu sein. Richtig sei, dass er die ihm angebotenen Termine bereits mit eigenen Veranstaltungen anderernorts belegt habe. Und er aus diesem Grund verzichtete. In der Stellungnahme der Stadtverwaltung liest sich das etwas anders: “im vergangenen Jahr hat sich ein Veranstalter wegen Durchführung eines Streetfootfestivals direkt an die damalige Oberbürgermeisterin, Frau Dr. Kaster-Meurer, gewandt. Die Oberbürgermeisterin hat die GuT gebeten, sich der Angelegenheit anzunehmen.

Durch die Oberbürgermeisterin wurde dann in Abstimmung mit der GuT entschieden, dass ein Angebot einer solchen Veranstaltung von Streetfootfestival in der Stadt Bad Kreuznach ausreichend ist”. Grumbach monierte an dieser Darstellung nicht etwa die falsche Bezeichnung (“Streetfootfestival” = Strassenfussfestival” an Stelle von “Street Food Festival” = Veranstaltung mit Speisen auf öffentlicher Verkehrsfläche). Und Holger Grumbach korrigierte auch nicht die von ihm schriftlich behauptete Sachdarstellung. Sondern fragte Schlosser: “Würden Sie eventuell Ihre Aussage hier mal relativieren? Uns liegen Informationen vor, dass die Oberbürgermeisterin definitiv sowas nicht entschieden hat, weil es gar nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich damals war.”

Schlosser reagierte cool und locker. Und wies zunächst zutreffend darauf hin, dass sich die OBin in ihrer Amtszeit mehrfach über die im Dezernatsverteilungsplan (von ihr selbst) festgelegten Zuständigkeiten hinweggesetzt hat. Um dann entspannt zu erläutern, woher die von ihm verbreitete Information stammt: “diese Aussage wurde zugeliefert. Das ist eine Aussage, die ich aus der GuT bekommen habe. Von mir ist da gar nichts zu relativieren. Ich habe nur das wiedergegeben, was mir zugearbeitet wurde”. Nach dieser Schlosser-Replik war von SPD und FDP zu diesem Thema kein Mucks mehr zu hören.