Bauhof verhindert illegale Müllentsorgung

Das Zuständigkeitswirrwarr bei der Müllentsorgung in der Stadt Bad Kreuznach erinnert an die Komplexität internationaler Diplomatie. Ähnlich verworren. Ähnlich schmutzig. Und: die einfachen Leute zahlen die Zeche. Nicht in dem Fall, der sich gestern in der Salinenstrasse abgespielt hat. Da hat der Bauhof seine Instrumentalisierung in einem Fall illegaler Müllentsorgung verhindert. Vom Grundstück eines in Sanierung befindlichen Wohnhauses waren rund ein dutzend prall gefüllte Abfallsäcke auf den Gehweg gestellt worden. Mit der Absicht als Gelber-Sack-Müll entsorgt zu werden.

Die korrekte Entsorgung in schwarzen Säcken des AWB hätte keine 100 Euro gekostet.

Das ist aber nur zulässig für Verpackungen mit dem Grünen Punkt. Und nicht für Umverpackungen von Baumaterial. Zudem müssen dazu entweder die Tonnen mit gelbem Deckel oder gelbe Säcke verwendet werden. Warum der Fall so wichtig ist? Weil er so typisch ist. Tausende Tonnen Abfälle werden Jahr für Jahr im Stadtgebiet falsch entsorgt. Zum Nachteil der ehrlichen Müllgebührenzahler*Innen. Denn jede Tonne illegal und kostenlos für den Verursacher weggeschaffter Müll bedeutet hunderte Euro weniger Gebühreneinnahmen beim AWB. Die Verantwortlichen dort kümmert das nicht.

Leider ist es nicht so leicht diese Personen dafür zur Verantwortung zu ziehen. Denn für die Verfolgung illegaler Müllentsorgung auf dem Stadtgebiet ist nicht etwa eine Behörde in der Stadt – sondern ebenfalls die Kreisverwaltung zuständig. Wer die Geschichte von den Krähen kennt, weiß warum dieses Problem auch seit Jahrzehnten noch existiert. Um so wichtiger ist es, dass durch korrektes Verhalten mindestens einzelner Beteiligter – gestern war dies der städtische Bauhof – wenigstens Einzelfälle aufgedeckt und öffentlich bekannt gemacht werden können.