3 Stunden Frohsinn mit der Schuppesser-Familie

Als Kimberly Fulcher die Jungspundsitzung eröffnete, war kein bißchen Wehmut zu spüren. Obwohl das durchaus berechtigt gewesen wäre. Denn nach neun Jahren als Sitzungspräsidentin leitete Fulcher gestern Nachmittag zum letzten Mal den närrischen Auftakt zur Saalfastnacht der Lustigen Schuppesser. Für ihre in dieser Zeit und den Jahren davor auf und hinter der Bühne erbrachten Leistungen wurde Kimberly Fulcher am Ende der Sitzung mit dem Jugendverdienstorden der Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karneval e.V. (IGMK) ausgezeichnet (dazu folgt ein weiterer Bericht).

In der bis auf den letzten Platz besetzten Planiger Nahetalhalle herrschte ab dem Einzug der Akteure, angeführt vom Spielmanns- und Fanfarenzuges (Leitung: Andreas Pichl und Keith Fulcher), generationenübergreifender närrischer Frohsinn. Eltern und Großeltern im Publikum klatschten den Mini-Majoretten (Trainerinnen: Joanna Bilinska, Tatjana und Nathalie Pfeiffer) besonders begeistert Beifall. Jonas Keller trat anschließend nicht nur zum ersten Mal sondern auch als Erster in die Bütt. Und berichtete dem dankbaren Publikum, was sich im Laufe des vergangenen Jahres in Planig und dem Rest der Welt so alles zugetragen hat.

Und von Andreas Pichl mit spitzer Feder notiert worden war. In den neun Jahren zuvor hatte Anna Pichl das Protokoll präsentiert. Sie wurde aus der Jungspundsitzung verabschiedet, bleibt aber den “Großen” erhalten. Viel Applaus gabs danach für Zoe Smith, die mit den von Lisa Schröder einstudierten Einlagen als Tanzmariechen begeisterte. Auch der ganz junge Schuppesser-Nachwuchs stellte sein Können unter Beweis. Stolze 17 Kleinkinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren zeigten erste tänzerische “Gehversuche”, geduldig einstudiert von Anja Keller, Yvonne Messer, Claudia Radzio und Lena Roth.

Mit einer Mini-Playback-Show unter der Überschrift “Oscar-Verleihung”, die Kerstin Fulcher und Lisa Smith eingeübt hatten, verabschiedeten sich die Aktiven in die Pause. Aus der kamen als Vorhut dynamisch und furchtlos die “Avengers” auf die Bühne zurück. Sie hatten allerlei Sportgeräte mitgebracht und zeigten von Marcel Buxkämper, Tim Meisenheimer und Alischa Smith trainierte Kampfszenen und Kunststücke. Mit dem Zwiegespräch von Lenya Heckmann und Anna Frey wurde das “Ortsgeschehen” auf die Schippe genommen. Berichtete wurde da von vollen Glascontainern, der gesundheitsfördernden Wirkung von Biergenuss und der Relevanz, ob katholisch oder evangelisch im Impfpass steht.

In diesem Beitrag wurde der AZ-Journalistin Heidi Sturm eine ganz besondere Ehre zuteil. In Anerkennung ihrer seit Jahrzehnten engagierten und sachkundigen Berichterstattung aus Planig und Umgebung trat die Reporterin (gespielt von Isabelle Frey mit der typischen roten Sturm-Frisur) für ein “Shooting” auf die Bühne, lichtete die beiden “Ortsgeschehen”-Mädchen ab und eilte – typisch stürmisch – ruckzuck wieder mit einer Riesenkamera davon.

Heidi Sturm, die mit ihrem Mann live im Publikum sass, fand die Szene zwar lustig, war aber so auf ihre Arbeit konzentriert, dass sie erst bei der Vorstellung der Akteure und ihrer Rollen nach dem Ende des Beitrags ihren Namen hörte und wahrnahm, dass sie ganz bewußt als motivierte und stürmische Reporterin in dem Stück verewigt wurde. Was das Publikum mit einem Sonderapplaus belohnte. Das hat die geschätzte Kollegin sehr gefreut. Weiter ging es dann mit der Tanzgruppe Sunshine, deren 26 Mitglieder die zauberhafte Welt von Harry Potter, seinen Freunden und Hogwarts auf die Schuppesser-Bühne brachten.

Geleitet von Daniela Folz und Lisa Smith. Es ist ja erst einen Monat her. Daher fiel es Mara Lenz leicht, vom “Weihnachtschaos” zu berichten. Sie wurde von Petra und Manfred Lenz unterstützt. Die Welt der Pharaonen präsentierte die Tanzgruppe Mondlicht als letzte Nummer in der Nahetalhalle. Daniela Schenk und Noelle Wilde hatten den Auftritt mit den 13 Mädchen eingeübt. Zum großen Finale mit dem Schuppesser-Jungspund-Lied “Frech und voller Spaß” versammelten sich alle Akteure auf der Bühne. Und genossen den verdienten lautstarken Applaus.