Weitere Streiks in der Brief- und Paketzustellung

Die 2. Verhandlungsrunde, für die rund 160 000 Beschäftigten bei der Deutschen Post AG, wurde am 19. Januar 2023 ohne Ergebnis beendet. Nachdem am gestrigen Abend die Beschäftigten der stationären Bearbeitungen im Brief- und Paketbereich bei der Deutschen Post bereits ihre Arbeit niedergelegt haben, folgen nun die Zustellerinnen und Zusteller in großen Teilen von Rheinland-Pfalz. Zum Streik aufgerufen werden u.a. die Beschäftigten in Rheinhessen. „Angesichts der hohen Inflation und einer Tariferhöhung von nur zwei Prozent im Jahr 2022, haben die Beschäftigten eine erheblichen Reallohnverlust hinzunehmen, wenn es in dieser Tarifrunde keine deutliche Entgelterhöhung gibt“, so die zuständige ver.di Landesfachbereichsleiterin in Rheinland-Pfalz-Saarland, Tanja Lauer.

Die Gewerkschaft ver.di fordert für die rund 160 000 Beschäftigten der Deutschen Post AG eine Gehaltserhöhung in Höhe von 15%, sowie 200 € mehr für die Auszubildenden und Dual Studierenden. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen. Bei der Deutschen Post AG sind rund 140 000 der Tarifbeschäftigten in den niedrigsten Entgeltgruppen eingruppiert. Ihr Monatsentgelt beträgt zwischen 2.108 und 3.090 Euro brutto. Hinzu kommt, dass viele in Teilzeitarbeitsverhältnissen stehen. Gerade diese Beschäftigten sind in besonderem Maß von der hohen Inflation betroffen, da sie einen großen Anteil ihres Nettoeinkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssen.

Das erwartete Rekordergebnis von etwa 8,4 Milliarden Euro des Konzerns verdankt das Unternehmen der Arbeit und dem Einsatz der Beschäftigten. „Gerade auch vor diesem Hintergrund“, so die Gewerkschafterin abschließend, „ist unsere Tarifforderung nach einer Lohnerhöhung von 15 Prozent notwendig, gerecht und machbar.“ Die Streiklokale in Rheinhessen sind Ver.di Mainz (Münsterplatz 2-6, 55116 Mainz) und Hotel Rheinhessen-Inn (Keppentaler Weg 10, 55286 Wörrstadt).

Quelle: ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland