Falschparker – Report (89)

Es ist immer wieder die Selbstverständlichkeit der Täter, die unangenehm überrascht. Die unternehmen in vielen Fällen gar nicht erst den Versuch eine nichtbehindernde oder gar rechtskonforme Parkfläche zu finden. Wie der Gehwegparker, der gestern in Gegenrichtung den Fußweg in der Salinenstrasse Nähe Viadukt zustellte. Und dabei auch noch schaffte, die Nutzung des Zebrastreifens zu behindern. Hauptsache der Fahrer konnte sein Anliegen bequemstmöglich erreichen.

Was in der Stadtverwaltung nicht verstanden wird: die Passanten, die Augenzeuge dieser ungeahndeten Unverschämtheit wurden und irgendwann ein Knöllchen bekommen, weil sie die Parkzeit ihres korrekt auf einem Parkplatz abgestellten Pkw um ein paar Minuten überschritten haben, bewerten die Tätigkeit der Kontrollkräfte für den ruhenden Verkehr – nachvollziehbar – sehr negativ. Aber auch Kommunalpolitiker*Innen machen unangenehm auf sich aufmerksam.

Z.B. jene Person, die am Montag vergangener Woche gleich beide Behindertenparkplätze vor der Kreisverwaltung mit einem Pkw belegte. Die verantwortliche fahrzeugführende Person mag behindert sein. Aber nicht körperlich. Denn ein Berechtigungsausweis lag nicht aus. Wobei die Kreisverwaltung eine Mitschuld trägt. Denn sie beschildert einerseits Parkverbote und reserviert zwei Plätze für Körperbehinderte, die über eine entsprechende Genehmigung verfügen.

Versäumt aber seit Jahren eine Kontrolle dieser Regeln. Schon vor über zwei Jahren machte die Redaktion dieser Seite den Bürgerbeauftragten des Kreises, Harald Skär, darauf aufmerksam. Passiert ist … nichts. Obwohl das Grundgesetz eindeutig verbietet, wesentlich Gleiches ungleich und wesentlich Ungleiches gleich zu behandeln. Und dann wundern sich Verantwortliche, warum sich immer weniger Einwohner*Innen an die Regeln halten:

Wieso sollten die das tun, wenn es die Großkopferten falsch vormachen? Denn vor dem Gesetz sind doch angeblich alle gleich. Die Dummschwätzer und Verwaltungskriminellen weisen dann oft darauf hin, dass es keinen Anspruch auf gleiche Behandlung im Unrecht gibt. Wie billig. Wie feige. Und wie gesellschaftszersetzend. Macht doch einfach die Arbeit, für die ihr von den Steuerzahler*Innen gut bezahlt werdet.

Dummtun und Nichtkontrollieren steht in keiner eurer Arbeitsplatzbeschreibungen. Faulenzen auch nicht. Tipp für die vielen korrekten Verwaltungsmitarbeitenden: macht den faulen Eiern Druck. Nehmt nicht länger stumm hin, wenn ganze Abteilungen Arbeitsverweigerung betreiben. Nehmt die Personalvertretungen in die Pflicht. Und die Verwaltungsleiter.