So solls mit Planig aufwärts gehen: Verkehr, Tourismus und “Portebaam”

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Die Planiger Kommunalpolitiker waren in der Corona-Zwangspause alles andere als faul. Gerhard Merkelbach (Liste Faires Bad Kreuznach) sowieso nicht. Der mischte die Stadtverwaltung auch in der sitzungsfreien Zeit mit Anfragen und Anträgen auf. Aber auch die anderen Ortsbeiratsmitglieder haben die Frühlingstage nicht ausschließlich auf der Coach verbracht. Und so durfte sich das Gremium am Montag dieser Woche mit nicht weniger als sieben Anträgen von CDU (4) und SPD (3) beschäftigen. Mit gleich zwei Vorschlägen möchte die Sozialdemokraten mehr Gäste in den Stadtteil holen und den Tourismus fördern.

Der eine fordert die Verwaltung auf, die Wandertafel an der Brücke Mainzer Strasse / Allee zu erneuern. Die ist nach Einschätzung der SPD nicht mehr “zeitgemäß und sollte ausgetauscht werden”, wie Björn Wilde anmerkte. Der Arbeitskreisvorsitzende der SPD regte darüber hinaus an, zusätzliche Tafeln “zum Appelbach-Delta oder am Bosenberg neu” zu installieren. Dies könne und solle gern in Absprache mit den örtlichen Vereinen TSG und Mein schönes Planig erfolgen. Wichtig sei allein das Ziel, auf die Sehenswürdigkeiten in und um Planig hinzuweisen.

Um die Kosten für die neuen Tafeln so gering wie möglich zu halten, dürften diese auch mit Werbung von Strausswirtschaften oder Weingütern versehen werden. Dieser Antrag fand eine einstimmige Zustimung. Eine kontroverse Diskussion löste der SPD-Antrag für die Anbringung von Anfahrtsschildern aus, die die Zufahrt zum Bosenberg weisen. Vor allem die drei CDUler im Ortsbeirat taten sich mit dieser Initiative schwer, weil sie Probleme für die Landwirte und Winzer bei noch mehr Verkehr in diesem Bereich sehen. Zudem sei das Bosenberg-Plateau Pfaffen-Schwabenheimer und keine Bad Kreuznacher Gemarkung.

Der Antrag fand schließlich doch eine große Mehrheit, um mit gezielten Wegbeschreibungen “eine Sehenswürdigkeit der Region” zugänglich zu machen. Auch der dritte SPD-Antrag am Montagabend ging durch. Damit erinnert der Ortsbeirat die Stadtverwaltung an die Forderung, im östlichen Teil der Mainzer Strasse Richtung Ippesheim zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für SchülerInnen und ältere MitbürgerInnen, die die Ex-Bundesstrasse queren müssen, um zu den Bushaltestellen zu gelangen, durchgängig Tempo 30 auszuschildern. Dieser Regelung stimmten alle im Ortsbeirat zu. Beim westlichen Teil der Mainzer Strasse zwischen Kreisel und Grundstück Gauch, gabs eine Neinstimme von Gerhard Merkelbach und eine Enthaltung.

Einstimmig angenommen wurde der CDU-Antrag zu mehr Informationen zu den in Planig aufgestellten Werbetafeln. Dr. Peter Metzger brachte hier das Gremium samt Zuschauer*Innen mit der nicht ganz ernst gemeinten Forderung zum Lachen, die Einnahmen für die Werbetafeln müßten rückwirkend dem Stadtteil zur Verfügung gestellt. Sehr ernsthaft wurde der CDU-Vorschlag diskutiert, die Geschwindigkeit auf der Kreisstrasse zwischen Bosenheim und Planig Höhe Sportplatz deutlich zu reduzieren.

Sozialdemokrat Ahmet Dasli sprach sich entschieden dafür aus, so die Sicherheit der vom und zum Radweg die Strasse querenden Personen zu erhöhen. Einstimmig wurde der Antrag an genommen. Dieses Ergebnis konnte im Protokoll auch für den zweiten Vorschlag der CDU zu einem Verkehrsthema vermerkt werden: im Kreisel soll ein Verkehrsspiegel aufgestellt werden, der den Verkehrsteilnehmer*Innen das Ausfahren aus der Burgundenstrasse erleichtern soll.

Dr. Peter Metzger und andere Ortsbeiratsmitglieder berichteten zu diesem Tagesordnungspunkt ihre Erfahrungen mit AutofahrerInnen, die auf der Mainzer Strasse “durch den Kreisel schiessen”. Und so das Risiko für VerkehrsteilnehmerInnen aus der Burgundenstrasse erhöhen.

Ebenfalls auf den Standort am Kreisel bezog sich der vierte CDU-Antrag. Dort stand bis 1957 der sogenannte “Portebaam”. Also die Ulme an der Ortspforte nach Bad Kreuznach. An diese Tradition soll mit einer Neupflanzung angeknüpt werden. Und zwar noch in 2020. Auch dafür stimmte der Ortsbeirat einstimmig (weitere Berichte folgen).

Ortsvorsteher Dirk Gaul-Roßkopf leitete die Sitzung am Montagabend besonders entspannt. Obs daran lag, dass er die Tagesordnung mit den Fraktionsspitzen von SPD, Fairer Liste und CDU im Juni vorbesprochen hatte?