“Wer im Stadtrat nicht 70 ist, gilt als Jugend”

Sagt Karl-Heinz Delaveaux. Er ist noch lange nicht so alt. Vielleicht wird dadurch seine eigenwillige Definition von dem, was “Jugend” ist, bestimmt. Oder von der Tatsache, das viel mehr über 75- als unter 30jährige auf den Wahlzetteln stehen. Der FWG-Spitzenkandidat war gestern um 15 Uhr einer von vielen Zuhörer*Innen, die die Sitzung des Wahlausschußes besuchten. Unter dem Vorsitz der Oberbürgermeisterin prüften sechs Ausschußmitglieder die eingereichten Wahlvorschläge.

Hartmut Lind (Linke), Thomas Wolff (AfD), Aline Wolf (CDU), Franz Josef Haas (Faire Liste), Günter Sichau (Grüne) und Bärbel Grüßner (SPD). Die wurden, wie Schriftführer Torsten Schneider vom städtischen Wahlamt, von Dr. Kaster-Meurer zunächst per Handschlag verpflichtet. Und hatten dann einiges zu tun. Nie zuvor in der Stadtgeschichte stellten 11 Parteien und Listen Wahlvorschläge für die Wahl zum Stadtrat auf.

Lediglich bei den Wahlen zu den fünf Ortsbeiräten und ihren Ortsvorstehern gab es früher schon grösseres Gedränge. Deutlich über eine Stunde dauerte die Sitzung. Alle anwesenden erfahrenen Kommunalpolitiker, die schon vor 30 Jahren mit dabei waren, konnten sich an eine vergleichbare Sitzungsdauer nicht erinnern. Und nicht an eine auch nur ähnlich grosse Zahl von Zuhörer*Innen.

Denen hatten Torsten Schneider und Dr. Kaster-Meurer zunächst eine Reihe von Informationen zum Prüfungsverlauf gegeben. Zwei Listen treten erstmals an und mußten daher 170 Unterstützungsunterschriften vorlegen. Sowohl die Freien Wähler (mit 178) als auch die Progressiven (mit 188) nahmen diese Hürde. An zwei Positionen verändert wurde die CDU-Stadtratskandidat*Innenliste.

Sowohl Helmut Anheuser (Platz 38) als auch Waltrud Amalie Kleinz (Platz 51) gaben ihre Zustimmungserklärungen nicht ab und mußten daher gestrichen werden. Bei den Freien Wählern ereilte Iris Seus das selbe Schicksal. Und auch CDU-Stadtratsmitglied Rainer Wirz wurde gestrichen. Allerdings nur von der CDU-Liste für den Ortsbeirat Winzenheim. All diese Fakten wurden dann von den Wahlausschussmitgliedern unter den Augen der Vertrauensleute und Zuhörer*Innen gewissenhaft geprüft.

Abstimmungsergebnis um 16.14 Uhr

Die rund zwei Dutzend Beobachter nutzten die Wartezeit, um sich intensiv auszutauschen. Mehrfach mußte die Oberbürgermeisterin um Ruhe bitten. “Es sieht vielleicht nicht so aus, aber die sechs Beisitzer arbeiten hier”. Um 16.14 Uhr dann das erwartete Abstimmungsergebnis: einstimmig wurden alle eingereichten Wahlvorschläge für die Kommunalwahl zugelassen.

11 Listen und Parteien

Damit ist es amtlich: für die Wahl zum Stadtrat am 26. Mai stehen 11 Listen und Parteien zur Wahl. Für die fünf Ortsvorsteherposten gibt es acht Kandidat*Innen. Und für die Ortsbeiräte kandideren in Bad Münster drei, in Winzenheim vier, in Planig drei, in Ippesheim eine und in Bosenheim vier Listen und Parteien (siehe gesonderte Berichte in der heutigen Ausgabe). Da sind also viele Stimmen auszuzählen.

Wahlhelfer*Innen gesucht

Dafür sucht die Stadtverwaltung noch dringend Freiwillige. Wer am Wahltag entweder von 7.45 Uhr bis 13 Uhr oder von 12.45 Uhr bis 18 Uhr und dann noch einmal von 18 Uhr bis etwa 21 Uhr Zeit hat und sich ein paar Stunden aktiv demokratisch betätigen möchte, wird um Meldung beim Wahlamt gebeten (Telefon 0671 – 800 203, Telefax 0671 – 800 345 oder torsten.schneider@bad-kreuznach.de).

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09.04.19 – “11 Wählergruppen und Parteien für den Stadtrat”
03.02.19 – “Noch 23 Tage …”
01.02.19 – “Bewerben sich 12 Parteien und Listen um Stadtratsmandate?”