Polizei dokumentiert eine Verdoppelung der Drogenunfälle in 2018

Von 13 Fällen in 2017 stieg die Zahl der polizeilich aufgenommenen Drogenunfälle im Bereich der Polizeiinspektion Bad Kreuznach auf 25 in 2018. Die Zahl der Alkoholunfälle blieb mit 55 im vergangenen Jahr zu 54 in 2017 nahezu gleich. Auch die Zahl der Unfälle mit Beteiligung motorisierter Zweiräder blieb mit 69 (2018) zu 66 wie der mit Kindern (35 in 2018 zu 37) weitgehend konstant.

Die Gesamtzahl der Unfälle sank von 3.477 auf 3.377. Unfälle mit leichtem Personenschaden gingen auf 273 (2017: 305) zurück, Unfälle mit schwerem Personenschaden gabs zwei weniger (65 statt 67). Leider waren 4 Unfälle mit Todesfolge zu beklagen (2017: 1). Unter 18-24jährige waren 676 Mal beteiligt (2017: 728) und Senioren über 64 Jahre 693 Mal (2017: 736).

Zu Ihrer Arbeit gibt die Polizeiinspektion folgende Sachdarstellung: “Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, insbesondere zur Erreichung der Ziele Verhütung von Verkehrsunfällen, Minderung der Unfallfolgen und Erhöhung der Sicherheit besonders gefährdeter Verkehrsteilnehmer verfolgte die Polizeiinspektion Bad Kreuznach einen integrativen Ansatz. So wurden im Jahr 2018 verschiedene zielgruppen- und ursachenorientierte Verkehrsüberwachungsmaßnahmen sowie Präventionsveranstaltungen durchgeführt.

Im Fokus der Überwachung standen dabei die bei Verkehrsunfällen mit Personenschäden hauptursächlichen Geschwindigkeits- und Abstandsverstöße. Seit dem Jahr 2017 verfügt die Polizei Rheinland-Pfalz über mehrere Enforcement Trailer, die an Unfallschwerpunkten außerhalb geschlossener Ortschaften zielgerichtet zu polizeilichen Geschwindigkeitskontrollen eingesetzt werden. Im innerörtlichen Bereich werden diese Geschwindigkeitskontrollen durch die Kreisverwaltung Bad Kreuznach durchgeführt.

Rückgang um 23%

Der Kontrolldruck konnte durch die Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen deutlich und spürbar erhöht werden. So stellte bereits im Kalenderjahr 2017 die Unfallursache „Geschwindigkeit“ erstmals nicht mehr die Hauptunfallursache dar. Im Jahr 2018 konnte ein weiterer Rückgang um 23 % erzielt werden. Die Hauptunfallursache Nummer eins ist weiterhin „Abstand“. Unzureichender Sicherheitsabstand führt häufig dann zu Verkehrsunfällen, wenn der Verkehrsteilnehmer zusätzlich durch die Bedienung eines Smartphones oder eines Navigationsgerätes abgelenkt ist und nicht mehr rechtzeitig auf veränderte Verkehrsverhältnisse reagieren kann.

Unfallursache „Abstand“

Um die Unfallursache zu reduzieren setzt die Polizeiinspektion Bad Kreuznach auch zukünftig auf gezielte Verkehrsüberwachungsmaßnahmen, die durch entsprechende Präventionskampagnen begleitet werden. Ziel ist es, den im Jahr 2018 erzielten Rückgang (9%) der Unfallursache „Abstand“ fortzuführen. Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss ist im Jahr 2018 um 26% gestiegen. In diesem Bereich macht sich insbesondere die seit Jahren forcierte Spezialisierung der Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten in der Erkennung von betäubungsmittelbeeinflussten Verkehrsteilnehmern bemerkbar.

Überwiegend positive Entwicklung

Auch im Jahr 2019 wird es ein primäres Ziel der Polizeiinspektion Bad Kreuznach sein, alkoholisierte oder unter Betäubungsmitteleinfluss stehende Verkehrsteilnehmer, die ein vielfach höheres Unfallrisiko darstellen, frühzeitig zu erkennen und Verkehrsunfälle zu verhindern. Bei den Risikogruppen Kinder, Junge Fahrer, und Senioren ist eine überwiegend positive Entwicklung zu beobachten. Bei den Unfällen mit Kinderbeteiligung konnte ein Rückgang von 35 auf 31 Unfälle festgestellt werden.

Verkehrsschulung an Kindergärten

Die Beteiligung von Kindern sowie „Jungen Fahrern“ im Alter von 18 bis 24 Jahre an Verkehrsunfällen ist jeweils erneut rückläufig und in einem Mehrjahresvergleich auf einem Rekordtiefstand. Wesentlich hierfür dürfte die regelmäßige polizeiliche Überwachung der Kindersicherung und der Schulwege sein. Begleitet werden diese Maßnahmen durch die Verkehrsschulung an Kindergärten und Grundschulen sowie die frühkindliche Verkehrserziehung durch die Polizeipuppenbühne des Polizeipräsidiums Mainz.

Präventionsmaßnahme „Crash-Kurs“

Die Einführung des „Begleiteten Fahrens mit 17“ hat sich bewährt. Junge Verkehrsteilnehmer verfügen auf diese Weise bereits über Fahrkenntnisse und ein Gefahrenbewusstsein, bevor sie eigenständig ein Kraftfahrzeug führen dürfen. Die Polizei Bad Kreuznach wird die Personengruppe weiterhin gezielt in Verkehrsüberwachungsmaßnahmen beobachten und durch Präventionsmaßnahmen wie „Crash-Kurs“ an Schulen auf die Teilnahme am Straßenverkehr vorbereiten.

Präventionsmaßnahme „Vorbild bleiben“

Trotz steigendem Anteil in der Bevölkerung konnte ein Rückgang der verkehrsunfallbeteiligten Senioren über 65 Jahre festgestellt werden. In begründeten Einzelfällen wird die Polizei Bad Kreuznach auch im Jahr 2019 Eignungsüberprüfungen von Personen, die aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters den Gefahren des Straßenverkehrs nicht mehr angemessen begegnen können, durch die Führerscheinstellen anregen. Um Senioren in fortgeschrittenem Alter frühzeitig auf den für sie „neuen“ Gefahren des Straßenverkehrs aufmerksam zu machen, werden gezielte Präventionsmaßnahmen wie „Vorbild bleiben“ für diese Personengruppe angeboten.

Überwachung der Gurtanlegepflicht

Mit der Einführung der Gurtpflicht konnte die Anzahl der verletzten Personen im Straßenverkehr erheblich reduziert werden. Fakt ist, der Sicherheitsgurt kann Leben retten. Bei einer Person, die im Jahr 2018 im Straßenverkehr tödlich verletzt wurde, konnte festgestellt werden, dass der vorgeschriebene Sicherheitsgurt nicht angelegt war. Leider ist noch immer festzustellen, dass Personen ihre Gurtpflicht bewusst oder unbewusst missachten. Besonders schwer wiegen die Verfehlungen, wenn Erwachsene nicht für eine vorschriftsmäßige Sicherung von schutzbedürftigen Personen, insbesondere von Kindern, sorgen. Dementsprechend wird die Polizeiinspektion Bad Kreuznach auch weiterhin ein Schwerpunkt auf die Überwachung der Gurtanlegepflicht legen.

Quelle und Grafiken: Polizeiinspektion Bad Kreuznach