Ohne Ankündigung hat die zuständige Behörde vor wenigen Tagen den östlichen Gehweg der Ochsenbrücke gesperrt. Fußgänger- und Radfahrer*Innen, die vom Europaplatz Richtung Gymnasium und Arbeitsagentur laufen, werden per Schild im wahrsten Sinne des Wortes wie Freiwild auf die Strasse geschickt.
Auf dem Strassenbelag ist keinerlei provisorische Schutzmarkierung oder Wegeführung aufgetragen. Das ist unverantwortlich und lebensgefährlich!
Zusätzliche Warnhinweise für die Autofahrer*Innen: Fehlanzeige. Auch wer per pedes längs der Bosenheimer Strasse (Nordseite) an der Ochsenbrücke ankommt, wird durch eine Barriere am Weiterkommen gehindert, ohne jede Form von Wegeführung für Fußgänger- und Radfahrer*Innen.
Zwischen der Rheingrafenstrasse und dem südlichen Hinterausgang des Bahnhofes gibt es jetzt auf einer Strecke von 1,5 Kilometern nur noch einen einzigen Übergang: den seit der Löwensteg-Schließung nicht nur zu Stoßzeiten überlasteten westlichen Gehweg der Ochsenbrücke.
Scheinheiligkeit
Die Gleichgültigkeit oder gar Absicht, mit der die Verantwortlichen wesentliche Einrichtungen für die schwächsten Verkehrsteilnehmer*Innen erst jahrelang durch Untätigkeit verrotten lassen, um dann unter der scheinheiligen Maske der Fürsorglichkeit Sperrungen vorzunehmen, ist unerträglich.
Verkehrspolitische Egomanen
Weil moralisch und intellektuell begrenzte Egomanen seit Jahrzehnten den Traum für eine neue Ost-West-Strasse wie eine Monstranz vor sich hertragen, aber über mehrere Generationen unfähig sind, ihre Pläne in die Tat umzusetzen, werden Menschen jetzt konkret gefährdet. Wieder einmal wird die Inkompetenz grosser Teile der haupt- und ehrenamtlichen Politik auf dem Rücken der Schwächsten ausgetragen.
Jammern statt denken
Wie diese Seite dokumentiert hat (u.a. am 2.3.19 unter der Überschrift “Viktoriastrasse bleibt bis 7. März gesperrt”) ist ein namhafter Teil der örtlichen Autofahrer zu doof, um eine von der Stadt beschilderte Umgehung zu nutzen. Sie stellen sich lieber stundenlang in den Stau und jammern, während die offizielle Umleitung fast unbefahren ist.
Hilfslos im Kreisel
Die erschütternde Unkenntnis unzähliger Autofahrer*Innen bei der Nutzung von Verkehrskreiseln ist alltäglich vor Ort zu besichtigen. Und ausgerechnet an den zweifelhaften Interessen und begrenzten Fähigkeiten dieser erkennbar Minderbegabten und / oder Lernunwilligen werden kommunalpolitische Zukunftsentscheidungen ausgerichtet, denen hilf- und wehrlose Mitmenschen ausgeliefert sind.
Bisher keine Proteste
In den Fastnachtstrubel haben sich zehntausende gestürzt. Proteste gegen die Gehweg-Sperrung gabs bisher keine. Die Winterferien sind rum. Am Lina-Hilger-Gymnasium sind heute und morgen bewegliche Ferientage. Und dann? Muß es erst zu Personenschäden kommen, bis Autobesessene erkennen, dass es so nicht weitergeht?
Junge und Alte ausgeschlossen
Habt ihr Autofahrer*Innen es noch immer nicht kapiert? Müßt ihr erst am Krankenbett eurer Kinder und Enkelkinder (ach so, viele haben ja gar keine … nach euch die Sinnflut) in der Diakonie oder im Marienwörth stehen, um zu erkennen, dass die einseitige Focussierung auf den Autoverkehr schon deshalb schwachmatig ist, weil junge und alte Menschen und die mit Handicap davon ausgeschlossen sind?
Fehlendes Engagement
Warum ist kein einziger von euch in den vergangenen 12 Monaten zu einer Stadtrats- oder Planungsausschußsitzung gekommen? Warum seid ihr zu faul und zu bequem euch für eure und die Zukunft eurer Mitmenschen minimal zu engagieren? Für euch stimmt tatsächlich, was Josef Marie de Maistre schon 1811 erkannte: jedes Volk hat die Regierung, die es verdient.
Strigidus Minor