Gegen den sehr positiven Landestrend hat das Naheland 2018 erneut dramatisch Übernachtungsgäste verloren: 137.000 Übernachtungen weniger als im ohnehin schwachen Vorjahr, ein Minus von 8,7%. Und dass, obwohl bereits ein einziges neues Haus, das Leonardo-Hotel der Eheleute Meffert in Bad Kreuznach in diesem Zeitraum einige tausend zusätzliche Gäste an die Nahe geholt hat. Das Minus im Altbestand ist also noch größer.
Wie die Rheinland-Pfalz Touristik GmbH am Montag mitgeteilt hat, war 2018 – ausserhalb der Naheregion – ein erfolgreiches Jahr für den Tourismus in Rheinland-Pfalz: die rund 3.400 gewerblichen Beherbergungsbetriebe (ohne Privatvermieter) erreichten mit 22,6 Millionen Übernachtungen eine neue Bestmarke. Mit einem Übernachtungszuwachs von 1,5 % gegenüber dem Vorjahr erreichte das Bundesland das fünfte Jahr in Folge ein Nachfrageplus.
Nahe-Rückgang weit überproportional
Auch in 2018 war, entsprechend den letzten Jahren, der Inlandstourismus (+1,8 %) die treibende Kraft. Aber auch die Auslandsnachfrage (+1,3 %) zog nach einem leichten Vorjahresminus wieder an. Wie krass das Minus an der Nahe tatsächlich ausfällt und wie wahrscheinlich eine hausgemachte Ursache ist, wird deutlich, wenn man die anderen vier Verlierer-Regionen betrachtet. Deren Rückgänge sind in absoluten Zahlen zusammen nicht einmal halb so hoch, wie an der Nahe allein:
Meinhard im Urlaub
Ahr (minus 22.000 = minus 1,6%), Eifel (minus 18.000 = 0,5%), Hunsrück (minus 10.000 = minus 1,3%) und Rheinhessen (minus 11.000 = minus 0,6%) zusammen. Und auch die prozentualen Rückgänge fallen überall sonst wesentlich moderater aus. Die Geschäftsführerin der Naheland-Touristik GmbH, Ute Meinhard, war für eine Stellungnahme leider nicht zu erreichen. Sie befindet sich im Urlaub.
Quelle: Rheinland-Pfalz Touristik GmbH