Zwischen Möbel Mayer und der Bahnlinie, in Nachbarschaft des Berufsbildungszentrums, könnte im Bereich der Einmündung der Siemens- in die Carl-Zeiss-Strasse ein Neubau Verwaltung und Logistik-Zentrum der Unternehmensgruppe Stadtwerke unter einem Dach vereinen. Auf Empfehlung von Geschäftsführer Christoph Nath haben Aufsichtsrat und Gesellschafter am Mittwoch dieser Woche entsprechende Beschlüsse gefaßt.
25.000 Quadratmeter
In einer Presseerklärung, die die Redaktion gestern um 16.29 erreichte, heißt es dazu wörtlich etwas verklausuliert: sie “stimmten der Prüfung von gültigen Randparametern des Grundstücks und gegebenenfalls einem anschließendem Kauf zu”. Die Verkaufsbereitschaft des bisherigen Eigentümers, eines Rechtsanwaltes aus Saarbrücken, ist schon einige Zeit bekannt. Die in Rede stehende Fläche ist etwas kleiner als die von den Stadtwerken angegebenen 25.000 Quadratmeter. Allerdings steht wohl auch eine Restfläche der Bahn AG zur Verfügung.
Hallenbad-Abriß angekündigt
Durch die Entwicklung der Umgebungsbebauung dürfte sich der Wert des bisher als Logistik-Zentrum genutzten Grundstückes in der George-Marshall-Straße sehr deutlich über den Buchwert entwickelt haben. Derzeit nutzen die Stadtwerke als Verwaltungsgebäude das 1965 errichtete und zwischenzeitlich verschiedentlich umgebaute sechsstöckige Gebäude in der Kilianstrasse. Bereits im Pressegespräch am 14.2. hatte der Stadtwerke-Geschäftsführer für den Abschluß des Neubaues des Salinenbades den Abriß des alten Hallenbades angekündigt.
Käme es tatsächlich zu einem Umzug der Stadtwerke würde mitten in der Innenstadt deren riesige Immobilie frei. Nördlich der heutigen Stadtwerke-Zentrale haben die Brüder vom Heiligen Kreuz im Laufe der vergangenen Jahrzehnte die zwischen Nahe, Wilhelm- und Mühlenstrasse gelegenen Flächen erworben und größtenteils bebaut. Insider spekulieren, dass das Stadtwerke-Hallenbad-Grundstück eine willkommene Süderweiterungsmöglichkeit bietet.
Perspektiven für Stadtplanung
Aber auch für ganz neue stadtplanerische Aspekte würde ein Wegzug der Stadtwerke im wahrsten Sinne des Wortes Raum schaffen. Denn südlich der Kilianstrasse schließt sich ein städtischer Parkplatz (zwischen Eich- und Schöffenstrasse) an. Und nur wenige Meter weiter, längs der Viktoriastrasse, steht das zur Räumung vorgesehene städtische Verwaltungsgebäude (Bauamt). Das gesamte Areal ist also einige tausend Quadratmeter groß.
Stadtrat nicht einbezogen
Zumindest in den vergangenen 15 Monaten haben diese Perspektiven im Planungsausschuß keinerlei Rolle gespielt, obwohl die Umzugspläne der Stadtwerke nicht vollkommen neu sind. Während sich also der interne Kreis der Eingeweihten bereits mit mehreren Alternativszenarien beschäftigen konnte, hat die Stadtverwaltung dem demokratisch legitimierten Stadtrat und seinen Ausschüssen diese Möglichkeit bisher genommen.