Bei den Etatberatungen im Finanzausschuß scheiterte der Antrag noch. Gestern Abend im Stadtrat fand er eine breite Mehrheit: 150.000 Euro stehen daher 2019 mehr für die Pflege von Grünflächen zur Verfügung. Also eigentlich. Denn eine Kostenerhöhung beim Bauhof und ein höherer Stadtanteil beim Friedhof schlagen bereits mit fast 100.000 Euro zu Buche. Die CDU hatte sich engagiert für die Aufstockung der Mittel eingesetzt, weil sie sich “einen hervorragenden Zustand für die Besucher der Stadt sowie auch für die Bürger” wünscht.
Rhetorischer Farbtopf
Fraktionschef Werner Klopfer griff bei der Antragsbegründung tief in den rhetorischen Farbtopf, berichtete von vielen “katzengrauen” Brücken ohne Blumenschmuck im Stadtgebiet, visierte Lothar Bastian an und wünschte sich mit einem Augenzwinkern im Hinblick auf die Kommunalwahl “nicht so viel grüne Stimmen und mehr grüne Stellen”. Die Stimmen der Grünen für seinen Antrag hatte Klopfer schon im Finanzausschuß klar gemacht.
Auch Locher dafür
Zur Überraschung vieler auch in der CDU-Fraktion ließ sich im Stadtrat auch Jürgen Locher (Linke) überzeugen. Der widersprach sogar der Oberbürgermeisterin. Die hatte den CDU-Antrag abgelehnt und auf den in wenigen Monaten anstehenden Nachtragsetat verwiesen. Locher dazu: “Wenn ich heute schon weiß, dass ich das Geld brauche, dann stelle ich jetzt ein und warte nicht auf den Nachtrag”.
Keine Volksaufstände provozieren
Erich Menger (SPD), der sich zunächst unschlüssig zum CDU-Antrag positioniert hatte, rief daraufhin “Sie haben mich überzeugt”. Zuvor hatte schon Lothar Bastian die Idee, bis zum Nachtragsetat zu warten, als “unsinnig” verworfen. Der Grüne sprach sich klar für eine sofortige Erhöhung des Ansatzes aus, um nicht durch unterlassene Pflegeleistungen “Volksaufstände zu provozieren”.