Heinrichs Lob für Bürger

Dieser Überschrift konnte die Reaktion nicht widerstehen. Denn sie ist in jeder Beziehung zutreffend. Insbesondere in Sitzungen des Finanzausschußes ist Wolfgang Heinrich voll des Lobes über Bürger. Zum Beispiel, wenn diese seinen Lieblingstagesordnungspunkt “Annahme von Spenden durch die Stadt” und damit das Gemeinwesen bereichern. Warme Worte aus dem Mund des Bürgermeisters sind auch dann zu vernehmen, wenn der auf die hohen Steuereinnahmen der Stadt zu sprechen kommt und diese mit dem “Fleiß und der Schaffenskraft” der EinwohnerInnen in Verbindung bringt.

“Helden der Stadt”

Gestern aber waren nicht DIE Bürger gemeint sondern DER Bürger. Georg Bürger. Der Mann vom Bauhof hat mit seinen Mitarbeitern in nur zwei Tagen die 44 Containerstandplätze im Stadtgebiet von Abfällen und Dreck befreit. Dafür gabs angesichts der widrigen Umstände (Dauerfrost und Glätte) ein Sonderlob vom Chef: “ganz herzlichen Dank für die ausgezeichnete Arbeit an Sie und die Kollegen! Sie sind die Helden der Stadt, die uns von dem Müll befreien, der durch die Untätigkeit der Ordnungsämter und durch die Unfähigkeit und Ignoranz des Kreises sowie des AWB auf den Kreuznacher Gassen und nicht in Tonnen und bei der Sperrgutabfuhr landet.

Zu wenig Tonnenvolumen

Jeder Bürger sieht, dass es zu wenig Tonnenvolumen im Stadtgebiet gibt, denn der Hausmüll liegt auf der Gasse und nicht in vom Kreis-AWB zur Verfügung gestellten Tonnen. Gleiches Problem beim Sperrmüll. Weder das Ordnungsamt noch der Kreis/AWB kontrollieren diese Zustände und sorgen für Abhilfe. So entsteht eine Müll-Schattenwirtschaft, die ihren Dreck einfach ohne dafür zu bezahlen auf die Straße kippt. Unhaltbare Zustände! Im vergangenen Jahr hat der Bauhof 260 Tonnen rechtswidrig abgelagerte Abfälle dieser vom Ordnungsamt und vom Kreis/AWB geduldeten Müll-Schattenwirtschaft kostenlos zu Lasten der Steuerzahler eingesammelt und zum AWB gefahren, der den Müll dann kostenlos zu Lasten der Steuerzahler entsorgt hat.

Keine hoheitlichen Kontrollen

Gleichwohl halten ein Herr Nies, ein Herr Franke sowie eine Kreisordnungsbehörde und eine städtische Ordnungsbehörde es wider besseres Wissen – regelmäßig wird auf die Zustände hingewiesen und sogar Hinweise auf die Verursacher geliefert – nicht für erforderlich, tätig zu werden und die dringend notwendigen hoheitlichen Kontrollen und Massnahmen durchzuführen. Wofür zahlt die Stadt Bad Kreuznach jährlich rund 28 Millionen Euro Kreisumlage, wenn der Kreis maßgeblich zur Vermüllung mit beiträgt?” Die Frage muß natürlich nicht Georg Bürger beantworten. Der darf sich nach getaner Arbeit einfach nur freuen. Und mit ihm die EinwohnerInnen, weil es rund um die Container jetzt wieder sauber zugeht (unser Bild unten zeigt den Zustand nach dem Bürger-Einsatz am Parkplatz Kreisel vis-a-vis ehemalige Capri-Bar).