Schon viele Jahre lang bietet der Eingangsbereich zur Klappergasse keinen schönen Anblick. Seit dem Abschluß der Arbeiten an der Alten Nahebrücke wirkt der Kontrast zur Umgebung noch krasser. Vier Versorgungskästen und hässliche Absperrgitter verschandeln die exponierte Stelle direkt am Fluss und bilden eine unschöne Visitenkarte für die historische Neustadt. Die Verwaltung räumt selbstkritisch ein, dass der Anschluss der Brücke an die kleine Sachgasse “bisher keine Beachtung” fand. Also durch die Stadt.
Durch die Passanten schon. “Dreckecke” nennen AnwohnerInnen und Gäste das Grundstück. Der Müll von Passanten landet dort wie in einem grossen Mülleimer. Zudem besteht eine Gefahrenstelle: die Ufermauer steht nicht mehr sicher. Bei höheren Wasserständen wird sie durch einen Spalt hinterspült. Ihre Schutzwirkung ist daher schon jetzt sehr eingeschränkt. Das alles soll sich jetzt ändern.
Im Planungsauschuß stellte die Verwaltung ein Konzept vor, dass aus der Dreckecke einen innerstädtischen Lebensraum entstehen läßt. Zwingende Voraussetzung: das derzeit in Privatbesitz befindliche Grundstück muß in den Besitz der Stadt kommen. Gelingt dies, soll sich der Platz neben der Brücke zu einem “priviligierten Naheblick” verwandeln. Für einen “Nahe-Walk”, also einer transparenten Bodenplatte entsprechend dem Sky-Walk am Grand Canyon unter dem vorgesehenen Balkon, der über den Flusslauf herauskragen soll, reichen die Mittel nicht. Aber an keiner anderen Stelle – ausser auf einer der Brücken – werden sich Menschen so weit über das Ufer hinaus über den Fluss begeben können.
Neu entstehen soll ein Platz für Fahrräder. Die Möbilierung soll ähnlich erfolgen wie am Fischerplatz unter der Wilhelmbrücke. Um nächtliche Randale zu erschweren ist eine Einzäunung und ein abendliches Abschliessen geplant. Nicht im Konzept enthalten sind “Aufhübschungsmaßnahmen” am Gebäude auf der anderen Seite des Nordendes der Alten Nahebrücke. Dort bieten funktionsunfähige bzw unschöne Werbeanlagen Anlaß zu Beschwerden (unser Bild unten).