Er hat sich auch schon mal ein Cabrio geleistet. Der Grüne ist also kein “Autofresser”. Aber er setzt sich für die schutzbedürftigeren VerkehrsteilnehmerInnen ein. Und die sieht er durch den Verwaltungsvorschlag zum Südausgang vom Bahnhof in Gefahr. Gegenstand seiner Kritik: eine Mitteilungsvorlage, die heute im Planungsausschuß auf dem Tisch liegt (Tagesordnungspunkt 8, Anlage B, Unterpunkt 5b).
Demnach möchte die Verwaltung einen Radfahrstreifen auf dem nördlichen Gehweg der Bosenheimer Strasse (unser Bild) anlegen. Und die Gehwege in der Gustav-Pfarrius-Strasse und dem Fleischhauer-Kreisel für RadfahrerInnen freigeben. Dazu sagt Lothar Bastian unmissverständlich: “so nicht”. Grundsätzlich müssen seiner Auffassung nach in Bad Kreuznach (analog zur oberen Mannheimer Straße) die Radspuren auf die Fahrbahnen gelegt, dort abgetrennt geführt und durchgehend rot markiert werden.
Busspuren für Fahrräder öffnen
In der Gustav-Pfarrius-Straße müssten beide Busspuren für Fahrräder geöffnet werden und auch dort wäre ein roter Streifen sinnvoll, damit die Busfahrer Abstand halten. Begründung des Stadtratsmitglieds: “es ist mittlerweile bundesweiter fachlicher Standard, dass Radfahrer und Fußgänger auf keinen Fall einen gemeinsamen Weg teilen sollen; schon allein, weil die Geschwindigkeiten heutzutage extrem unterschiedlich sind”.
“Kein spontanes Ausweichen möglich”
Weiter führt der Grüne aus: “Da bei den anstehenden Maßnahmen (Bosenheimer-, Wilhelm- und Viktoriastraße) aufgrund des dichten Autoverkehrs und der Bordstein-Höhen kein spontanes Ausweichen eines Fahrrads möglich ist, sind die konkreten Ausbaupläne abzulehnen: es werden geradezu Zusammenstöße bzw. gefährliche Konfrontationen zwischen Radfahrern und Fußgängern provoziert. Fatale Folge davon wird sein, dass politisch-psychologisch genau das Gegenteil des beabsichtigten Effekts erreicht wird: die Akzeptanz des Fahrrads als Verkehrsmittel wird durch die Dauer-Konflikte unterminiert”.
Rote Markierung für Mühlenstrasse
Zwei Einzelmaßnahmen greift Bastian zusätzlich heraus: “die Mühlenstraße muss zwischen Kornmarkt und Parkhaus Mühle bzw. Wilhelmstraße gegen die Einbahn-Richtung für Fahrräder geöffnet und auch hier muss auf der Straßenfläche eine rote Markierung aufgebracht werden”. Er erinnert daran, dass bereits in den 80er und 90er Jahren der Bau der Charles-de-Gaulle-Straße (Nord-Süd-Trasse) u.a. damit begründet wurde, dass anschließend die Wilhelmstraße für Autos einspurig werden kann und auf der dann freien Spur der Radverkehr fließen könne.