Überall leere Flaschen, Müll, Kotze, Fäkalien, Kippen – das Gewobau-Grundstück in der Mainzer Strasse süd-westlich der Ortslage Planig sah aus, wie nach einem aus dem Ruder gelaufenen Rockkonzert. Dabei war nur Kerb. Auf dem Nachbargelände. Das nutzte eine Gruppe von überwiegend jüngeren MitbürgerInnen, die nach der Beobachtung von Augenzeugen von der Diskothek am Grenzgraben nach Planig zogen. Aber auch mit MitfahrerInnen vollgestopfte Autos wurden beobachtet, aus deren Kofferräumen dann Getränke und Speisen geholt wurden.
Wenn man das Grundstück heute sieht (unsere Bilder entstanden am 21.11.18), sauber und aufgeräumt, scheinen die Schreckenstage vom August 2018 überwunden. Aber die Bewohner der Wohnanlage zucken noch immer zusammen, wenn sie “Kerb” hören. Ein von dieser Seite befragtes Ehepaar berichtete von abenteuerlichen Vorfällen. Und von der ausgeblieben Hilfe durch Polizei und Ordnungsamt. Das soll sich nachhaltig ändern. Dirk Gaul-Roßkopf hatte alle Verantwortlichen an einen Tisch geholt und Klartext gesprochen.
Am Montagabend 19.11.18 berichtete der Ortsvorsteher dem Ortsbeirat die Ergebnisse. So wird die Gewobau bauliche Veränderungen zum Schutz des Grundstückes vornehmen. Und die Kerb-Security darf im kommenden Jahr das Hausrecht auch auf dem Grundstück der Wohnungsbaugesellschaft ausüben. Eine klare Zusage auf Kontrolle und Unterstützung erhielt Gaul-Roßkopf zudem von Ordnungsdezernent Markus Schlosser. Der wird seine Kräfte zum Einsatz bringen und versuchen auch Alkoholkontrollen des Jugendamtes in die Wege zu leiten.
SPD: mehr Polizei
Als flankierende Maßnahme beschloss der Ortsbeirat nach Gaul-Roßkopfs Bericht einstimmig einen Antrag der SPD für mehr Sicherheit und Ordnung bei der Kerb. Darin warnten die Sozialdemokraten davor “Schausteller und Beschicker zusätzlich mit einem weiteren Sicherheitsdienst” zu belasten. Die klare Forderung: “Ähnlich wie auf dem Bad Kreuznacher Jahrmarkt müsste mehr Präsenz durch Polizei und Ordnungsamt bzw Alkoholkontrollen durch das Stadtjugendamt erfolgen und gegebenenfalls Platzverbote ausgesprochen werden”.