Sabotiert der Bauhof den Hochwasserschutz in Planig?

Alfred Schneider schaut genau hin, was wo in seinem Stadtteil passiert. Und da ist ihm aufgefallen, dass der städtische Bauhof, der im Auftrag der Kreisverwaltung die Pflegearbeiten am Appelbach in der Ortslage durchführt, “den Grünschnitt in den Bach wirft”. So spare man sich das Einsammeln und den Abtransport des Mähgutes, schade damit aber dem Hochwasserschutz. Dies sei kein gutes Vorbild für die Anwohner, kritisierte Schneider, der für die Faire Liste im Planiger Ortsbeirat sitzt.

Ortsbeiratsmitgliederfragestunde

Das Gremium tagte am Montagabend 19.11.18 rund eineinhalb Stunden in öffentlicher Sitzung. Weil sich zunächst die anwesenden ZuhörerInnen nicht trauten von ihrem Fragerecht in der EinwohnerInnenfragestunde Gebrauch zu machen, stellten die Ortsbeiratsmitglieder mit dem Argument “auch wir sind ja Planiger” Fragen an Ortsvorsteher Dirk Gaul-Roßkopf. Und da kam einiges zusammen.

FCK-Schmierer gesucht

So suchen Dr. Peter Metzger (CDU) und andere Ortsbeiräte einen bis heute namentlich unbekannten Fan des 1. FC Kaiserslautern. Der (Metzger wörtlich: “es war so, als die mal gewonnen hatten”) “verzierte” in Planig grossflächig alles, was zu erreichen war, mit FCK-Logos. Ortsvorsteher Gaul-Roßkopf hatte festgestellt, dass der “rote Teufel” dabei sogar einen Lippenstift einsetzte und rief auf sich bei ihm zu melden, wer die Person kennt. Björn Wilde (SPD) berichtete von einer illegalen Müllentsorgung in der Allee.

Täter adrett aussehend

Der Versuch, den Täter zustellen, sei leider gescheitert. “Bis ich aus dem Haus war, ist der die Allee hochgelaufen”. Er beschrieb den Täter als “adrett aussehend”. Solchen Zeitgenossen wünscht Alfred Schneider eine Strafe, “die im Portemonnaie wehtut”. Nach diesen Beiträgen nutzte nun auch eine nicht zum Ortsbeirat zählende Planigerin die Möglichkeit ihr Anliegen vorzutragen. Sie beklagte “Berge von Laub”, die von zwei Bäumen Ecke Corneliusstrasse / Weinstrasse herunterfallen und sah die Anwohner “schwerst betroffen”. Der Ortsvorsteher konnte dazu mitteilen, dass es sich bei der Fläche nicht um einen Parkplatz handele, sondern um einen Gehweg und sagte eine Klärung zu.

Einstimmig angenommen wurden zwei Anträge der Planiger SPD. Zum einen die Forderung für das Aufstellen von vier Bänken und zwei Tischen für Radtouristen (diese Seite berichtete am 15.11.18 unter der Überschrift “Edelstahl für die Planiger Allee”). Und als Eilantrag die Forderung an die Stadtverwaltung für mehr Sicherheit und Ordnung während der Planiger Kerb. Während der diesjährigen hatte sich ein Trupp Gäste aus der Diskothek am Grenzgraben auf dem Gewobau-Grundstück neben dem Festplatz niedergelassen, dort mitgebrachte Getränke verzehrt, dank musikalischer Unterstützung vom Autoscooter lautstark gefeiert, die AnwohnerInnen belästigt und jede Menge Müll hinterlassen. Ortsvorsteher Gaul-Roßkopf war in dieser Sache bereits tätig und hat Maßnahmen ergriffen, um eine Wiederholung zu verhindern (weiterer Bericht folgt).

Ortsbeiratsbudget wird ausgeschöpft

Sehr pragmatisch erfolgte die Verteilung des Ortsbeiratsbudgets. Damit die zur Verfügung stehenden Mittel voll ausgeschöpft werden, müssen die Rechnungen am 14.12.18 in der Kämmerei vorliegen. Und die Planiger werden das schaffen, kein Cent soll zurück in den Stadtsäckel rollen. Von den rund 2.800 Euro werden etwa 1.400 Euro für die Restaurierung des Planiger Gerichtsbuches von 1506 verwendet. Weitere rund 600 Euro werden für zehn 60 x 40 Zentimeter grosse Erkärungstafeln an historischen Gebäuden verwendet. 800 Euro stehen für die Beschaffung von zwei am Appelbach Richtung Nahe oder am Bosenberg aufzustellenden Bänken zur Verfügung. Und ein gegebenenfalls übrigbleibender Restbetrag wird in Getränken angelegt, die beim Neujahrsempfang 2019 zum Ausschank kommen.