Wie bitte? Die Ost-West-Trasse hat Baubeginn? Nein. Zwar steht in der Verwaltungsvorlage wörtlich “Verkehrsfläche” und “750.000 Euro”. Aber das Geld soll nicht für eine neue Strasse ausgegeben werden. Sondern “nur” für einen neuen Hof. Den vom Bauhof. Der wurde, so die Verwaltung, durch die Erneuerung des Kanals auf dem Betriebsgelände, “sehr in Mitleidenschaft gezogen”.
“Parkett” statt “Flickenteppich”?
Schon davor hätten “auftretende Schäden immer wieder ausgebessert werden müssen”. Nun gleiche die Verkehrsfläche einem “Flickenteppich” und müsse, auch im Hinblick auf den Schwerlastverkehr, “vollständig neu hergestellt werden”. Der Bauhof braucht einen neuen Wohnzimmerbelag. Sozusagen. Warum der aber gleich eine Dreiviertel Million Euro kosten muss – darüber wird wohl noch geredet werden.
Neue Urnenwände
Erste Gelegenheit dazu besteht am heutigen Dienstag im Finanzausschuss. Da steht der Wirtschaftsplan 2019 des Bauhofes auf der Tagesodnung. Und im Vermögensplan sind neben dem “Parkett fürs Wohnzimmer” noch eine Reihe weiterer interessante Investitionen aufgeführt. So bekommen die Friedhöfe in Ebernburg und Planig neue Urnenwände, weil die vorhandenen “erschöpft” sind. Ungeschminkt unzweideutig auch die Begründungen für andere Neuanschaffungen. “Altersbedingt reparaturanfällige” Schmalspurfahrzeuge müssen ersetzt werden.
Abrollkipper Nr. 2
Für einen nach 6.000 Betriebsstunden “technisch verbrauchten” Grossflächenmäher muss nach sechs Jahren “einem dem Stand der Technik entsprechender” Ersatz beschafft werden. Ein Schlepper wird nach 18 Jahren Einsatz “ausgesondert”. Voll des Lobes ist die Verwaltung über den vor einigen Jahren beschafften Abrollkipper KH – 6363. Um “Erdarbeiten effizienter” durchzuführen und die Touren im Winterdienst neu strukturieren zu können, soll 2019 noch ein zweiter beschafft werden. Auch die Ersatzkäufe nicht selbstbewegender Arbeitshilfen sind detailgenau aufgeführt: Handrasenmäher, Motorsensen, Stromaggregate und sonstige Kleingeräte. Transparenz bis ins Detail. Wer Argumente hat braucht die eben nicht zu fürchten.