Flüchtlingsarbeit rettet auch vor Ort Leben

Nicht nur Leben und Gesundheit der Geflüchteten werden durch deren Aufnahme vor Ort gerettet. Auch Schäden für Personen ohne Migrationshintergrund, die eine neue Wohnung in der bestehenden Bebauung Bad Kreuznachs nehmen, werden in Zukunft vermieden bzw die Risiken reduziert. Das wurde in der Sitzung des Sozialausschusses am 24.10.18 deutlich. Grund für die überraschende Information sind die Anstrengungen der Verwaltung auf der Suche nach Wohnraum für Geflüchtete. Dabei stossen die städtischen Mitarbeiter auch in Häuser vor, die zuvor teilweise über Jahrzehnte noch nie ein Offizieller von innen gesehen hat.

Brandschutz mangelhaft

Und stellen vor Ort mitunter haarsträubendes fest: Defizite beim Brandschutz, der Hauselektrik usw. Oft auch in Räumlichkeiten, die schon in der Vergangenheit zu Wohnzwecken vermietet waren. In solchen Fällen verbietet die städtische Bauaufsicht dann die Wohnnutzung bis die Missstände beseitigt sind oder gibt in minderschweren Fällen Hinweise, wie die Sicherheit auf das geforderte Niveau gebracht werden kann. Ohne den Druck auf die Stadtverwaltung, die für Geflüchtete angemieteten Wohnungen vorab auf ihre Tauglichkeit zu prüfen, fänden solche Kontrollen nie statt. Unglücke wären vorprogrammiert.

Zweiter Rettungsweg fehlt

Häufiges Problem beim Brandschutz: ein zweiter Rettungsweg fehlt. Oft bedeutet das: die alten Fenster sind zu klein sind, um durch diese einen Verletzten oder Kranken mittels Feuerwehrleiter auf einer Trage zu bergen. Angesichts einer immer schwerer werdenden Bevölkerung ein erhebliches Problem, weil die Rettung auf dem normalen Weg nicht nur im Notfall durch Brand oder Gebäudeschaden, sondern auch aufgrund des Gewichtes der zu rettenden Person die Rettungsdienste in der Praxis vor immer grösser Hürden stellt. Selbst vier stämmige Feuerwehrleute tun sich eben schwer, einen 150-Kilo-Patienten über die Treppe aus dem Haus zu tragen. Wie häufig solche Baumängel auch bei Gebäuden vorliegen, die erst wenige Jahrzehnte alt sind, wurde vor einigen Monaten in der Dürerstrasse deutlich. Dort wurde (ohne dass auch nur eine einzige Wohnung vom Sozialamt angemietet wurde) mit genau dieser Argumentation die Nutzung einiger Wohnungen in den “Papageienhäusern” befristet untersagt, weil der zweite Rettungsweg fehlte.