Ekliges und Spontanes vor Verwaltungsgebäuden

An den Jahrmarktstagen war auf dem Fuss- und Radweg am nördlichen Naheufer zwischen Magister-Faust-Gasse und Pfingstwiese mehr los, als in der Fussgängerzone: von mittags bis nachts pilgerten zusammen tausende Menschen aus der alten Neustadt zum Festplatz und wieder zurück. Dabei mussten sie eine Ekel-Stelle passieren: wohl beim letzten Starkregen, der ja schon einige Zeit zurückliegt, drückte sich eine braun-grüne Masse aus dem Fallrohr vor dem Telekom-Gebäude, in dem u.a. das Rechtsamt und das Ordnungsamt untergebracht sind, und lief aussen daran herunter.

Bei der Hitze und Trockenheit der letzten Wochen härtete diese Substanz, in der Brocken und Einschlüsse unschöne Assoziationen wecken, aus und ist nun knochentrocken. Einfaches Abwischen unmöglich. Weil das Team Valenino anders als die Oberbürgermeisterin einerseits Sauberkeit im Stadtbild nicht nur mit Spinnen und ihren Webprodukten in Verbindung bringt (Bericht “Gesponnenes und seine Bedeutung für Tourismus”, Stand 18.6.18) und andererseits die tourismusrelevanten Themen nicht ausschliesslich im hinter verschlossenen Türen tagenden Aufsichrat der GuT behandelt sehen möchte, wurde die städtische Ordnungsverwaltung informiert und hat zugesagt beim Gebäudeeigentümer, das ist die Telekom, für Abhilfe zu sorgen.

Ungleich besser zu ertragen ist da schon der Anblick der Spontanvegetation (von Unkraut wird in Fachkreisen nicht mehr gesprochen) vor dem Stadthaus. Es hat ja auch irgendwie etwas Hoffnungsfrohes, wenn sich das Leben auch dicht an der Verwaltungszentrale aus allen Ritzen und Spalten herausdrängt.

Regelrecht kultiviert wirkt das Wildkräuterwachstum (auch ein neuer Begriff für Unkraut) vor dem Bauamt in der Viktoriastrasse. Hauptsache “grün” ist hier wohl die Devise. Und unter ökologischen Gesichtspunkten ist das sicher nicht falsch.