Schild(er)a (III)

“Spielen wir Indianer?” fragte Jean-Paul Belmondo 1981 in seinem Kino-Hit “Der Profi” (“Le Professionnel”) spöttisch, nachdem er bei einer Verfolgungsjagd durch Paris – natürlich erfolglos – dazu angehalten wurde den Pfeilen zu folgen. Nicht nur an der Seine, auch an der Nahe muss man ein bisschen Belmondo sein, um mit den pfeilförmigen Verkehrsgeboten praktisch zurecht zu kommen.

So in der Alzeyer Strasse stadteinwärts, in der seit dem Auftragen des neuen Strassenbelages in Höhe des Mongolengrills zwei weisse Pfeile die Richtung vorgeben. Wer links abbiegt und dabei den Gegenverkehr beachtet mag damit im wahresten Sinne des Wortes gut fahren. Wer den Geradeauspfeil allzu ernst befolgt handelt sich Probleme ein: denn die Fahrspur, auf die der Pfeil weist, ist meist zugeparkt – oft sogar der Pfeil selbst.

Aber auch das richtige Anbringen von Einbahnstrassenschildern will gelernt sein. An der Einfahrt in die Kirschsteinanlage von der Wilhelmsbrücke kommend hat der Monteur wohl die Orientierung verloren. Beide Schilder stehen parallell zur Kirschsteinanlage und signalisieren dem ortsunkundigen Autofahrer daher, dass er in eine Einbahnstrasse Richtung Westen fährt.

Entweder der aus Richtung Mühlenstrasse kommende Gegenverkehr oder das “Einfahrt-Verboten-Schild” belehren ihn dann nach 80 Metern eines Besseren. Lösung: die Einbahnstrassenschilder müssen um 90 Grad Richtung Norden gedreht werden. Denn sie beziehen sich auf den Verkehrsfluss zu den Parkplätzen.

Aber bevor das endlich korrigiert wird muss bestimmt der Planungsausschuss noch zwei Mal tagen, die Mitglieder der SPD-Stadtratsfraktion mehrfach “laut nachdenken”, Lochers Linke die Relevanz für soziale Belange aufwändig prüfen, Klopfers Werner eine Antwort auf die Fragen “cui bono?” und “mag er die oder den?” finden, während die Grünen sarkastisch die Veränderung ablehnen, um so anschaulich zu machen, wie sich der Autoverkehr ad absurdum führt. Wie wäre es also, wenn wir während die fachsimpeln, einfach den Werkzeugkasten und eine Leiter einpacken und die Sache in Ordnung bringen? Schliesslich ist es ja unsere Stadt.