Selbstjustiz im Schlosspark

Donnerstag 5.7.18 gegen 21.30 Uhr. Anwohner führen Hunde im Schlosspark aus. Ein Dutzend Mitbürger lassen den lauen Sommerabend unter Bäumen ausklingen. Ein Passant durchquert den Schlosspark vom Zwingel kommend Richtung Hofgut Bangert. Noch bevor er das Schlossparkmuseum passiert wird er unvermittelt von vier jungen Männern angegriffen. Zeuge Markus S. : “Ich dachte sofort das geht doch nicht: vier gegen einen, auch wenn die schmächtige Jungs waren”.

Der Zeuge schreitet ein, will dem Einzelkämpfer helfen. Aber nicht das Opfer, die Angreifer fordern ihn auf: “Ruf die Polizei, das ist ein Vergewaltiger”. Als Markus S. dann auch noch von anderen Zeugen hört, dass der Angegriffene wohl kein unbeschriebenes Blatt ist, ruft er die Ordnungsmacht. Die erscheint nur Minuten später am Tatort mit zwei Streifenwagen, denen ein Rettungswagen folgt. Nach Angaben mehrerer Zeugen stellen sich die Angreifer der Polizei, stehen zu ihrer Tat und lassen die Polizei ihre Daten aufnehmen. Der Angegriffene hat keine offensichtlichen Verletzungen und macht auf dem Fussweg zum Sanka in Begleitung je zweier Polizisten und Rettungssanitäter einen entspannten Eindruck.

In den Schlosspark ist zwischenzeitlich wieder Ruhe eingekehrt. Es ist nun 22.10 Uhr und eine Gruppe Zeugen spricht den Vorfall nochmal durch. Dabei kommt heraus, dass der im Viertel bekannte Angegriffene in mindestens einem dokumentierten Fall ein Mädchen geschlagen und in der Innenstadt mehrfach ältere Mitbürger belästigt hat. “Egal wo der jetzt ist, Polizei oder Krankenhaus, da ist er gut aufgehoben” fasst ein Zeuge zusammen.

P.S.: An die Mama von Markus S.: Dein Junge ist ein Guter!