Stadtwerke antworten auf BiFEP-Vorwürfe

Anfang des Monats beklagte die BIFEP (Bürgerinitiative für faire Energiepreise e.V.) einen Fall “dreister Abzocke” bei einem Wärmepumpenvertrag. Betroffen war eine Stadtwerke-Kundin. Demnach hatte diese in 2022 einen Vertrag zur Lieferung von Wärmepumpenstrom Tarif „NaheSTROMnatur WP23“ abgeschlossen. Die BiFEP stellte im Ergebnis fest: “wenn man das mit dem Jahresverbrauch der Kundin von ca. 11.100 kWh hochrechnet, verlangen die Stadtwerke sage und schreibe 4.666 € jährlich, der neue Lieferant gerade mal mit Bonus 2.107 € jährlich”. Die Redaktion dieser Seite bat die Stadtwerke um eine Stellungnahme. Diese veröffentlichen wir achstehend im Wortlaut:

“Die Bad Kreuznacher Stadtwerke haben die Funktion des Grundversorgers. Das heisst sie stellen sicher, dass Kunden Strom erhalten und preislich abgesichert sind. Im Jahr 2022 wurden Wärmepumpen-Verträge nach den gesetzlichen Regeln abgeschlossen, mit einer Erstlaufzeit und einer anschließenden Kündigungsfrist von einem Monat zum Monatsende. Während der Energiekrise im Jahr 2022 waren die Preise sehr hoch und die Bad Kreuznacher Stadtwerke als Grundversorger mussten Energie zu diesen Preisen auch für die Folgejahre beschaffen. Mit dem Jahreswechsel nach 2024 konnten die Preise etwas abgesenkt werden.

Nun sind die Marktpreise noch weiter gesunken, so dass Wettbewerber die Energie aktuell noch günstiger beschaffen können. Viele dieser Anbieter waren in der Energiekrise nicht mehr am Markt und haben somit keine Angebote den Kunden unterbreitet. Im Unterschied zu diesen Wettbewerbern, die das Angebot jederzeit vom Markt nehmen können und somit nicht liefern müssen, sind die Bad Kreuznacher Stadtwerke als Grundversorger verpflichtet Strom zu liefern und beschaffen daher langfristig und risikoavers. So kann es im Einzelfall zu Marktverschiebungen kommen: Preissenkungen können den Kunden erst zeitverzögert weitergegeben werden.

Das galt im Übrigen auch für die sehr hohen Preise in der Krise, die die Stadtwerke zum Wohle der Bestandskunden und der Neukunden in der Krise abfederten. Somit blieben die Kunden der Bad Kreuznacher Stadtwerke weitgehend verschont. Insgesamt kamen im Jahr 2022 über 880 Strom-Haushalte und über 580 Gas-Kunden dazu, da viele Wettbewerber plötzlich viel zu hohe Preise hatten oder ihre Kunden gar nicht mehr belieferten. Die Bad Kreuznacher Stadtwerke nehmen ihre Verantwortung der Daseinsvorsorge und Grundversorger für die Kunden in und um Bad Kreuznach wahr. Dazu zählt vor allem eine langfristig risikoaverse Beschaffungsstrategie”.