BIFEP macht “dreiste Abzocke” bei einem Wärmepumpenvertrag öffentlich

Seit mehr als 20 Jahren setzt sich die Bürgerinitiative für faire Energiepreise e.V. (BIFEP) für die Verbraucher*Innen vor Ort ein. Auch vor Gerichtsverfahren schreckte die Gruppe nicht zurück. Und konnte dabei einige wichtige Erfolge erzielen. In diesen Tagen meldete sich die von dem Bad Kreuznacher Dipl.Elektroingenieur Gerd Cremer geleitete Bürgerinitiative einen Fall “dreister Abzocke” bei einem Wärmepumpenvertrag eine Stadtwerke-Kundin zu Wort. Demnach hatte diese in 2022 einen Vertrag zur Lieferung von Wärmepumpenstrom Tarif „NaheSTROMnatur WP23“ bei der Installation der Wärmepumpe abgeschlossen.

Die Vertragsdauer beträgt ein Jahr. Seit dem Februar 2024 jeweils mit einer Verlängerung von einem Monat. Die Kündigungsfrist beträgt ebenfalls einen Monat zum jeweils nächstmöglichen Kündigungstermin. “Das bedeutet: die Stadtwerke können bei einer Kündigungsfrist von einem Monat die Preise jeweils zum Monatende verändern”, erklkärt Cremer. Der Arbeitspreis betrug für die Jahresrechnung 2023 netto 34,72 Cent/kWh (brutto 41,32 Cent/kWh). Der Grundpreis betrug netto moderate 68,81 Cent/kWh (brutto 81,88 Cent/kWh). “Hier haben wir das Beispiel, dass der Wärmepumpenstrom mit netto 33,39 Cent/kWh (brutto 39,73 Cent/kWh) gegenüber dem Haushaltstrom (Tarif „NaheSTROM fix 18) mit 1,59 Cent/Kwh brutto über dem Haushaltstrom liegt.

Das sind die sogenannten fairen Strompreise der Stadtwerke Bad Kreuznach. Man lässt die Kunden aus monetären Gründen für die Gewinnmaximierung „ins offene Messer laufen“, ärgert sich der BIFEP-Vorsitzende. Und fährt fort: “die Kundin hat nun über Verivox einen neuen Stromvertrag ausgewählt und abgeschlossen. Dieser beträgt jetzt 19,81 Cent/kWh brutto sowie mit einem Grundpreis von 7,77 €/Monat (93,24 €/Jahr). Wenn man das mit dem Jahresverbrauch der Kundin von ca. 11.100 kWh hochrechnet, verlangen die Stadtwerke sage und schreibe 4.666 € jährlich, der neue Lieferant gerade mal mit Bonus 2.107 € jährlich.

Die Differenz von ca. 2.500€ fließen in den Gewinn der Stadtwerke, um damit über die BGK GmbH (Gesellschaft für Beteiligungen und Parken Bad Kreuznach mbH) die hochdefizitäre BAD GmbH mit den Betrieben Crucenia Thermen und Bäderhaus zu finanzieren. Natürlich kommen die Stadtwerke nicht freiwillig auf die Kunden zu um günstigere Tarif anzubieten. Warum auch? Ich rate jedem Kunden, überprüfen Sie Ihre Strom- und Gasverträge selbst”. Gern hätten wir dazu die per Presseanfrage angeforderte Stellungnahme der Stadtwerke abgedruckt. Eine solche haben wir allerdings nicht erhalten.