Ritterspiele des Ebernburger Mittelaltermarktes begeistern das Publikum

Gemäss den historischen Quellen ist eine der weltweit bekanntesten Persönlichkeiten des Nahelandes, Reichsritter Franz von Sickingen, am 7. Mai 1523 gestorben. Bekannt wurde der am 2. März 1481 auf der Ebernburg geborene Parade-Ritter durch seinen Einsatz für Martin Luther und die Reformation. So war Franz von Sickingen persönlich vor Ort, als Luther auf dem Reichstag zu Worms 1521 seine Thesen verteidigte. Ausdrücklich um diesen zu schützen. Am Wochenende war der schlachtenerprobte Kämpfer vital und erfolgreich wieder zu sehen:

Die Aufstellung vor dem Endkampf: Franz von Sickingen (links) und Richard von Greiffenklau.

Bei den Ritterspielen auf den Ebernburger Nahewiesen, die wieder einmal einer der Höhepunkte des Mittelaltermarktes Ebernburg waren. Und anders als im wirklichen Leben, als er einem seiner Gegenspieler, Richard von Greiffenklau zu Vollrads, Kurfürst und Erzbischof von Trier, am Ende unterlegen war, feierte Franz von Sickingen gestern und vorgestern vom Publikum viel umjubelte Tunier-Erfolge. Das farbenprächtige Spektakel lockte wieder viele hunderte Schaulustige an. Die von Greiffenklau gezielt provozierend als “Maden” beleidigte.

Der am Ende siegreiche Held wird vom Tunierplatz geführt.

Und damit zur lautstarken Unterstützung für Franz von Sickingen motivierte. Die rund zweistündige, perfekte Inszenierung eines historisierenden Geschehens faszinierte vor allem die zahlreichen Kinder, die diese Bilder so schnell nicht vergessen werden. Bei bestem Tunier-Wetter (sonnig, trocken und nicht zu heiss) zeigten Ritter und ihre Knappen, was sie hoch zu Ross und am Boden zu leisten im Stande sind. Die Reitcrew stuntpferde.de rund um Andreas Wolter setzte mittelalterliche Kampfszenen atemberaubend authentisch um und liess so Geschichte lebendig werden.

Wobei Sicherheit für Pferde, Team und Zuschauer perfekt umgesetzt wurde. Die auf dem gesamten Tunierplatz sehr gut verständliche Moderation führte die Zuschauer*Innen zurück in eine lange vergangene Zeit und machte das vorgeführte Kampfgeschehen durchgängig nachvollziehbar und verständlich. Unsere Bilder können nur einen oberflächlichen Eindruck vermitteln. Allein der persönliche Besuch einer solchen Veranstaltung ermöglicht das ungefilterte Erlebnis. Also das dritte Septemberwochenende 2025 schon mal vormerken.

Das Publikum wurde direkt einbezogen und angesprochen.
Vor dem Tunier erfolgte der Ritterschlag – der dem historischen Franz von Sickingen wohl versagt blieb.