Aufruf zur Teilnahme an der “Hitzebefragung 2024”

Die Arbeitsgruppe Hitze, ein Projekt der Klimagemeinschaft und des Zentrum für selbstbestimmtes Leben Behinderter Menschen (ZSL) e.V. Bad Kreuznach, startet die „Hitzebefragung 2024“. Die Befragung für Bürger:innen hat das Ziel, besonders heiße Orte im Stadtgebiet ausfindig zu machen, um damit zukünftige Hitzeschutzmaßnahmen in Bad Kreuznach voranzutreiben. Nach dem diesjährigen Hitzecheck der Deutschen Umwelthilfe (DUH), bei dem 190 deutsche Städte mit mehr als 50.000 Einwohnerinnen bewertet wurden, wird die Dringlichkeit verstärkter Bemühungen deutlicher denn je.

Dem sechsten Sachstandbericht des Weltklimarats (IPCC) zufolge stellt Hitze in Europa und Deutschland das größte Risiko für unsere Gesundheit dar. Hitzebedingte Todesfälle häufen sich in den letzten Jahren durch lange, intensive Hitzeperioden und einen Mangel an ausreichenden Abkühlungsmöglichkeiten. Besonders betroffen sind vulnerable Gruppen, wie Senior:innen, Menschen mit Beeinträchtigung und chronisch Kranke. Die Arbeitsgruppe Hitze hat sich zum Ziel gesetzt, Maßnahmen zum Schutz und zur Unterstützung dieser besonders gefährdeten Gruppen während Hitzewellen voranzubringen.

Dies soll zukünftig in Kooperation mit Interessenverbänden, zivilgesellschaftlichen Organisationen, der Stadtverwaltung und Akteuren der Stadtgesellschaft geschehen. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf Bevölkerungsgruppen wie Senior:innen und Menschen mit Beeinträchtigung und soll später auch auf weitere vulnerable Gruppen wie Kinder, Wohnungslose und Menschen mit Migrations- und/oder Fluchterfahrung ausgeweitet werden. Darum sind die barrierearme Kommunikation mit den Betroffenen und eine breite Öffentlichkeitsarbeit wichtige Aktionsfelder der Arbeitsgruppe.

Von der Stadtverwaltung wird gefordert, zukünftig ein Klimaanpassungsmanagement einzurichten, das sich neben der Flächenentsiegelung und Stadtbegrünung auch um die Erstellung eines inklusiven Hitzeaktionsplans, gekoppelt an barrierefreie Hitzewarnsysteme, kümmert. Das Hitzeproblem wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken. Bisher gibt es aber nur in einigen wenigen deutschen Städten Hitzeaktionspläne. Allerdings sind darin vulnerablen Gruppen, insbesondere Menschen mit Behinderungen, nur unzureichend berücksichtigt.

Es ist von höchster Bedeutung, Schutzpläne zu entwickeln, die auch die Bedürfnisse der vulnerablen Gruppen berücksichtigen. Das betrifft auch Wohneinrichtungen, Werkstätten und die ambulante Versorgung, die nach derzeitigem Standard unter der voranschreitenden Hitzeentwicklung massiv leiden werden. Nach dem Lancet Countdown Policy Brief für Deutschland aus dem Jahr 2021 sind Hitzewellen als Katastrophenfall zu betrachten, für den Deutschland nicht ausreichend ausgerüstet ist. Weitere Infos unter www.bad-kreuznach-hitze.de

Link zur Befragung: https://forms.office.com/e/dr5d3EmuRr?origin=lprLink