Lautstarke Ablehnungsfront gegen den Windanlagenpark am Bosenberg

Von Claus Jotzo

Rund 180 Personen waren gestern zur sogenannten Bürgerinformation der Stadtverwaltung zum Windanlagenpark am Bosenberg nach Planig gekommen. Im für die Gästezahl viel zu kleinen Pfarrheim St. Gordianus drängten sich Einwohner*Innen aus Planig, Bosenheim, Ippesheim, Biebelsheim, Pfaffen-Schwabenheim und anderen betroffenen Gemeinden. Im Saal selbst standen rund 100 Sitzplätze zur Verfügung. Weitere etwa 50 Besucher*Innen drängten sich auf den Stehplätzen. Rund 30 Bürger*Innen mussten die Veranstaltung durch die geöffneten Fenster und Türen von aussen verfolgen.

Im Saal drängten sich die Menschen. Dutzende mußten durch die Fenster und geöffneten Türen zuhören.

Mit einer Ausnahme sprachen sich alle Redner*Innen klar und deutlich gegen die Windanlagenpark-Planung aus. Dabei wurde eine breite Palette von Argumenten angeführt. Von der Gefährdung für bestimmte Vogelarten über nicht nachgewiesenen Windenergie-Bedarf, der Öffentlichkeit unterschlagene weitere Windenergieflächen, fehlende Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Investorenhörigkeit, Infraschall-Belastung bis zur Beeinträchtigung des Grabungsschutzgebietes wegen des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers wurden zahlreiche, sehr unterschiedliche Standpunkte sachbezogen angeführt.

Kämpferisch ergriff Gerhard Merkelbach mehrfach das Wort.

Immer wieder wandten sich Bürger*Innen direkt an den die Veranstaltung leitenden Oberbürgermeister und forderten diesen auf, sich klar gegen die Planungen zu positionieren. Emanuel Letz lehnte dies ab. Die Frage des Planiger Winzers Peter Lukas, warum Letz der Öffentlichkeit die seit dem Juni 2023 von der Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe, in der Letz persönlich Mitglied ist, verfolgten Pläne pro Windanlagenpark am Bosenberg fast ein Jahr lang verschwiegen hat, blieb unbeantwortet. Auch auf die an den OB persönlich gerichteten Appelle der Kommunalpolitiker Gerhard Merkelbach und Peter Steinbrecher (beide Faire Liste) zu einem Eintreten gegen das Projekt, ging Letz nicht ein.

Peter Steinbrecher (am Mikrophon) sprach den OB konkret persönlich an – vergeblich. Unbeantwortet blieb auch die Frage der Biebelsheimer Ortsbürgermeisterin (rechts, grüne Bluse).

Unbeantwortet blieb auch die Frage der Biebelsheimer Ortsbürgermeisterin Gabriele Schwarz-Müller, die den OB konkret darauf ansprach, dass sich sowohl die betroffenen Gemeinden als auch die Verbandsgemeinde Bad Kreuznach bereits intensiv in ihren Gremien mit dem Windanlagenpark am Bosenberg beschäftigten, die Stadt aber nicht. Statt dessen gabs vom Verwaltungstisch eine ausführliche Darstellung der Rechtslage und des Gesamtplanes der Planungsgemeinschaft für die Region (weitere Berichte folgen).

Peter Lukas (links) erhielt vom OB keine Antwort.