Gastbeitrag von
Hansjörg Rehbein
Oben lärmen die Baumaschinen, in der Unterführung Wilhelmstraße / Mühlenstraße hört man das Klackern der Sprühdosen mit Lackfarbe, die die jungen Künstler bei der Wandbemalung immer wieder schütteln. Der „Fußgängertunnel“ ist nun mit Graffiti bunt bemalt und nimmt viel von der ursprünglichen Trist- und Düsterheit. Dafür haben die Jungs im Alter von 14 bis 17 Jahren viel Lob von Passanten bekommen: Von der Oma bis zum Grundschulkind waren alle sehr angetan.
Nicht nur über das Lob freut sich Danielle Schulz von der städtischen Jugendförderung sondern auch über die große Unterstützung von der Stadtverwaltung, die zu diesem Projekt ermunterten. Der Graffitiworkshop ist ein Teil von einem weiterführenden Projekt, daher dokumentierten Danielle Schulz und Jan Steduto (Mitarbeiter der Stadtjugendförderung) die Tage mit Kameras. Es wurden Fotos und Videoaufnahmen gemacht, die im Anschluss künstlerisch ausgearbeitet werden und in einem Folgeprojekt mit einer Ausstellung enden.
Die Jungs mit den Sprühdosen sind zum größten Teil Stammgäste im Jugend- und Kooperationszentrum „Die Mühle“ und gestalteten eine Ausstellung im Schloßparkmuseum mit. Ende vergangenen Jahres wurde dort „Skate ‘n’ picture“ (Skaten trifft auf Fotografie) gezeigt. Unter der Anleitung des Graffiti-Künstlers Christoph Gärtner, der das Farbkonzept erstellte, wurden nun Buchstaben im Graffiti-Style aufgesprüht „Das soll der Anfang von etwas Großen sein“, hofft Danielle Schulz, die bei der Jugendförderung für Freizeit- und Ferienangebote zuständig ist. Ihr schwebt eine große Freifläche für Graffiti in der Stadt vor. Daran mangelt es in der Stadt nicht.
Autor und Fotograf Hansjörg Rehbein ist beim Hauptamt der Stadtverwaltung Bad Kreuznach beschäftigt