Von Claus Jotzo
An der Weltpolitik können die Menschen nichts ändern. Glauben sie. Daher richtet sich deren Augenmerk auf die örtlichen Verhältnisse. Da kommen Staat und Stadt schlecht weg. Weil die Menschen jeden Tag sehen, dass jede(r) machen kann, was er-sie-es will. Menschen, die trotz Arbeitskräftemangel nicht arbeiten, weil sie keinen Bock haben. Und trotzdem Wohnung, Flatscreen, Smartphone und Lebensunterhalt bezahlt bekommen. Menschen, die ihren Müll einfach auf die Strasse schmeissen. Ohne jede Konsequenz. Menschen, die auf Gehwegen und in Fussgängerzonen radfahren.

Ohne dass eingeschritten wird. Menschen die gegen Einbahnstrassen fahren, Gehwege zuparken und FussgängerInnen zum Ausweichen auf die Strasse zwingen. Aber wehe eine Person, die einen Parkschein gezogen hat, überzieht die bezahlte Zeit um 10 Minuten. Oder fährt in einer vom Staat willkürlich definierten 30-km/h-Zone 15 Kilometer zu schnell. Dann schlägt die Staatsmacht zu. Angesichts dieser Widersprüche wundern sich PolitikerInnen über immer mehr Protestwähler*Innen und wachsenden Unmut in der Bevölkerung.
