Stadt bestätigt: Lorenz-Plakate hängen illegal

Der Kommentar dieser Seite in der gestrigen Ausgabe (“Eine Hand wäscht die andere: Emanuel Letz (FDP) schützt Werner Lorenz (FDP)”) hat hohe Wellen geschlagen. Selbst zwei verdiente Bad Kreuznacher Altliberale haben sich bei der Redaktion zustimmend zur Kritik an der illegalen Plakataktion von Werner Lorenz (FDP) gemeldet. Um 16:25 Uhr kam dann auch eine schriftliche Reaktion aus dem Stadthaus. Darin wird noch einmal klargestellt, dass das Aufhängen von Plakaten außerhalb der genehmigten Wahlplakattafeln auf “städtischen Flächen bzw. öffentlichen Flächen im Stadtgebiet unzulässig” ist.

Dieses Verkehrsschild an der B 428 Höhe Bosenheim hat Werner Lorenz zum persönlichen Werbeträger umgenutzt.

Jürgen Cron vom Hauptamt schreibt den 12 Wahlvorschlagsträgern: “hier handelt es sich um „wildes Plakatieren“, dass eine Ordnungswidrigkeit darstellt und mit Bußgeld versehen werden kann”. Ob Werner Lorenz von seinem Parteifreund, dem Oberbürgermeister (beide FDP) ein Bußgeld erhalten wird, teilte Cron nicht mit. Die Redaktion dieser Seite wird versuchen, diese Information auf dem Weg über eine Anfrage zu klären. Die Rücksichtslosigkeit, mit der Werner Lorenz seine Wahlwerbung betreibt, betrifft nicht nur die Stadt, sondern auch den Landesbetrieb Mobilität (LBM). Selbst von der missbräuchlichen Nutzung von amtlichen Verkehrsschildern schreckt Lorenz nämlich nicht zurück.

LBM-Vorgesetzte ist die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Daniela Schmitt. Welche Überraschung: auch die gehört der FDP an und ist sogar stellvertretende Landesvorsitzende der FDP Rheinland-Pfalz. Offenbar glaubt Werner Lorenz, dass ihm sein liberales Parteibuch die kostenlose und ungenehmigte private Nutzung von Staatseigentum ermöglicht – wenn ein Parteifreund oder eine Parteifreundin dort verantwortlich ist. Der Kommentar eines Passanten, als unser Fotograf das Lorenz-Plakat in Planig fotografierte, trifft den Punkt: “man stelle sich mal vor, wie es hier aussehen würde, wenn sich alle 300 Stadtratskandidaten so verhalten würden”.