Römerhalle präsentiert römische Glaskunst am Beispiel regionaler Funde

Ein Vortrag zum Thema „Römische Glaskunst“ eröffnet am kommenden Samstag (20.4.2024) um 14.30 Uhr in der Römerhalle Einblicke in die Herstellung, den Gebrauch und die Gebrauchsformen von Glasobjekten vor 2000 Jahren – als sich das Römische Reich bis zur Rheingrenze erstreckte und sich auf dem Stadtgebiet von Bad Kreuznach sowohl eine kleinstädtische Siedlung als auch eine Palastvilla und später ein Kastell befanden. Die Referentin, Dr. Gabriele Harter, Althistorikerin und Archäologin, veranschaulicht am Beispiel regionaler Funde und auch solchen der Sammlung Römerhalle die Bedeutung der Glasherstellung, die die Römer auch in die Rheinregion brachten.

Valentino vor der Römerhalle

Einen langen Weg hatte die Technik der Glasherstellung zurückgelegt, bis sie auch Einzug in das Römische Reich nahm. In der Bronzezeit waren Mesopotamien, Ägypten und die Levante die bedeutendsten Zentren der Glas­ver­ar­bei­tung. Spätestens im 7. bis 6. Jahrhundert vor Christus verbreitete sich die Kunst, Gefäße aus Glas herzustellen, allmählich im größeren Umfang nach Westen. Vermutlich wurde Glas zunächst vor allem aus Ägypten und dem heutigen Palästina nach Rom importiert. Die entscheidende Innovation im Römischen Reich ist die Erfindung des Glasblasens, die sich im 1. Jahrhundert v.Chr. verbreitete.

Hierdurch wandelte sich das Glas vom raren Luxusartikel zu einem für viele Menschen erschwinglichen Gut – vor allem der Tischkultur, für Kosmetik oder kultische Zwecke. Auch Glasfenster kannten die Römer – eine Technik, die dann wieder für lange Zeit in Vergessenheit geriet. Im Fundus der Römerhalle, in die auch die Sammlung des Vereins für Heimatkunde eingegangen ist, finden sich indessen auch Glasbecher der nachrömischen Zeit des Frankenreiches, die die Fortsetzung der Glasproduktion auch in unserer Region belegen. Mit Sicherheit waren auch in der luxuriösen Tischkultur der pompösen Palastvilla, die einst vor 1.800 Jahren an der heutigen Hüffelsheimer Straße lag, herausragende Objekte der Glaskunst im Gebrauch. So lohnt sich vor oder nach dem Vortrag auch ein Blick in die Ausstellung. Der Eintritt ist frei.

Quelle: Dr. Michael Vesper, Verein für Heimatkunde Bad Kreuznach