Von Claus Jotzo
Die Vermüllung in der Bad Kreuznacher Innenstadt ist ein vielschichtiges Problem. Da gibt es die illegalen Müllablagerungen an den Containerstellplätzen. Aber auch Ladengeschäfte und Gastronomiebetriebe, die ihre Abfälle den öffentlichen Mülleimern beistellen oder diese vollstopfen. Auch die ausschließlich auf ihre Geschäfte orientierten, einwegverpackungsausgebenden Imbisse und Eissalons tragen zu dem Problem massiv bei. Denn deren Kund*Innen tragen die Verpackungen durch die Stadt. Und verfüllen damit die Müllgefässe.
Oder schmeissen diese auf Gehwege und Grünanlagen. Ausserdem entsteht Vermüllung, weil aus überfüllten Abfalltonnen durch Wind und Wetter vor allem Plastik herausgeweht und in der Stadt verteilt wird. Leider geht die für überfüllte Tonnen zuständige Kreisverwaltung viel zu wenig hart gegen derartige Müllschmarotzer vor. Denn um nichts anderes handelt es sich. Da auch der Inhalt überfüllter Tonnen korrekt entsorgt wird, sparen die Überfüller Gebühren. Und die ehrlichen, ausreichend grosse Tonnen bezahlenden Einwohner*Innen, sind einmal mehr die Dummen.
Und zahlen – amtlich geduldet – für die Schmarotzer mit. Aber auch überwiegend optische Vermüllung wird von den zuständigen Behörden leider geduldet. Etwa auf dem Neuruppiner Platz. Dort haben die Stadt, aber auch Geschäftsleute, Geld investiert, um den Platz aufzuwerten. Der unschöne Anblick von Müllbergen, die wochenlang an bestimmten Gebäuden abgestellt sind, macht diese Anstrengungen zunichte. Und was machen die zuständigen Behörden? Das, was sie am Besten können: nichts. Also jedenfalls nichts, was zu einer Verbesserung der Situation führt.