Die meisten Einwohner*Innen nehmens mit Humor: die Unfähigkeit der zuständigen Verwaltungen bei der Verhinderung illegaler Müllablagerungen. Ausser den Verantwortlichen, die sich offenbar nach dem Motto der drei Affen stumm, taub und blind stellen, wissen die anderen Beteiligten bescheid. Würden die Altglas- und Altkleidercontainer vor Überfüllung geleert, würden sich im Laufe der Zeit deutlich weniger Beistellungen von Altglas und Altkleidern ergeben.
Denn wo Müll bereits steht, liegt die Hemmschwelle was dazuzulegen, deutlich niedriger. Dazu kommt: die illegalen Ablagerungen, vor allem Altkleidersäcke, werden von “Goldsuchern” aufgemacht und durchsucht. Ein Beipsiel zeigen die beiden nachstehenden Bilder vom Containerstandort Kilianstrasse. Am Karfreitagmorgen standen da vier schwarze Plastiksäcke mit Altkleidern. Am Karfreitagabend war ein Teil der Säcke aufgerissen und durchsucht.
Die Kleider teilweise auf dem Boden verteilt. Wind, Wetterung und den Menschen schutzlos ausgeliefert. Hausmüllsäcke erleiden regelmässig das selbe Schicksal. Und dann gibt es naive Trottel, die sich fragen, wieso es in der Innenstadt zu einer massiven Vermüllung kommt. Der Aufwand für die Stadtreinigung des Bauhofes, das zu verhindern, wäre unbezahlbar. Während Georg Bürgers Saubermänner alles geben, werden sie von den Damen und Herren in den Verwaltungsbüros im Stich gelassen.
Über die Plakataktion wurde nicht nur in Fastnachtssitzungen herzlich gelacht. Jetzt der Einsatz von Verbotsschildern. Würden nicht Schildständer eingesetzt, sondern die immer am selben Platz stehenden Container mit a. Ausweicheinwurfstellen und b. den entsprechenden Hinweisen auf korrekte Entsorgungswege beschriftet, würde der konstruktive Teil der Mülligel sein Verhalten ändern. Und die anderen wollen es sich ja leicht machen.
Die entsorgen ihre Abfälle nicht aus Bösartigkeit in regelwidriger Weise, sondern aus Bequemlichkeit. Würden die Mülligel – gern durch einen Aushang an den Containern – erfahren, dass einer der ihren die nicht gezahlte Geldstrafe absitzen musste, gäbe es unverzüglich eine Verhaltensänderung. Eine einzige öffentlich bekannt gemachte Verurteilung hätte eine nachhaltige Abschreckungswirkung. Natürlich könnte man statt in Verwaltungszimmern nur zu schwätzen auch endlich handeln.
Und in den Problemvierteln der Stadt mobile Sammelstellen einrichten. Zielführend wäre auch das Angebot eines “Abfallführerscheins” in allen in der Innenstadt gesprochenen Sprachen. In allen amtlichen Verwaltungstellen, die die Einwohner*Innen freiwillig aufsuchen (Sozialamt, Wohngeldstelle, Agentur für Arbeit, Einwohnermeldeamt, Standesamt, Kfz-Zulassungsstelle usw) sollten in den Sprachen der Menschen abgefasste Hinweise ausgegeben werden.