115 Jahre Weltfrauentag: wo steht der Landtag heute?

Der Landtag blickt zum diesjährigen Weltfrauentag am heutigen 8. März auf die aktuelle Lage im rheinland-pfälzischen Parlament. Mit einem Frauenanteil von knapp 24 Prozent sind Frauen noch immer unterrepräsentiert in der Politik. „Die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am politischen Prozess ist eine grundlegende Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie“, sagte Landtagspräsident Hendrik Hering anlässlich des Internationalen Frauentages. „Dazu gehört auch, dass Frauen im Parlament vertreten sind – und hier besteht leider immer noch Nachholbedarf. Nur 24 von 101 Abgeordneten im Landtag sind Frauen und ihre Anzahl ist seit 2011 rückläufig.“

Die Gründe für die geringe Anzahl von Frauen in der Politik seien vielfältig. Mögliche Gründe seien schwierige Rahmenbedingungen für Vereinbarkeit von Beruf und Familie, eine geringere Vernetzung von Frauen sowie männlich dominierte Strukturen und ein wenig respektvoller Umgangston. Das betreffe nicht nur Frauen im Landesparlament, sondern auch Frauen auf kommunaler Ebene. Daher habe der Landtag im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zur Stärkung des kommunalen Ehrenamts auch eine Veranstaltung zum Thema „Alltag von Frauen in der Kommunalpolitik“ durchgeführt.

Ziel der Veranstaltung sei es gewesen, bereits engagierten Frauen und solchen, die sich ein Engagement in der Kommunalpolitik vorstellen können, einen Raum des Austausches und Netzwerkens zu bieten und so auch mehr Frauen für ein kommunales Ehrenamt zu gewinnen. „Frauen sind in vielen kommunalen Räten in Rheinland-Pfalz unterrepräsentiert und damit auch ihre vielfältigen Perspektiven, Lebenserfahrungen und Interessen. Gerade im kommunalen Bereich sind aber die Erfahrungen und Kompetenzen von Männern und Frauen unverzichtbar für ein gelungenes Gemeinwesen. Dafür müssen wir die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen“, sagte der Landtagspräsident.

In der Landtagsverwaltung selbst beträgt der Frauenanteil unter den Mitarbeitenden 65 Prozent. Landtagsdirektorin Ursula Molka sagte: „Besonders positiv hervorzuheben ist die hohe Anzahl von Frauen in Führungspositionen. Mehr als die Hälfte der Führungskräfte in der Landtagsverwaltung sind weiblich.“ Dies sei leider nicht selbstverständlich und unter anderem auch zeitgemäßen Arbeitsbedingungen zu verdanken. „Mit flexiblen und mobilen Arbeitsmöglichkeiten wollen wir Männern und Frauen gleichermaßen ermöglichen, Arbeit und Familienleben miteinander zu verbinden“, so Molka.

Text: Landtag Rheinland-Pfalz