In der Sitzung des Jahrmarktsausschusses am Donnerstag vergangener Woche (11.5.2023) war es nur eine Mitteilung der Stadtverwaltung unter mehreren: am sogenannten “Fleeschworscht-Dunnerschdaach” (auf die “richtige” Schreibweise gehen wir in einem gesonderten Text ein) wird es auf der Pfingstwiese dunkel bleiben. Die rund 20 Jahre geübte Praxis geöffneter Gastronomiestände auf dem Festplatz wird von der Stadtverwaltung beendet. Als Begründung führte Beigeordneter Markus Schlosser Kosten für Security, Feuerwehr und DRK in Höhe von rund 30.000 Euro an. Die Redaktion dieser Seite veröffentlichte die Entscheidung der Stadt noch am Abend der Sitzung.
Und löste damit eine öffentliche Diskussion aus, an der sich mittlerweile über 1.000 Einwohner*Innen beteiligt haben. Dieses erhebliche öffentliche Interesse hat die Kommunalpolitik auf den Plan gerufen. Der Vorsitzende des FDP-Stadtverbandes, Christoph Anheuser, und der Co-Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Holger Grumbach, gründeten die Initiative “Rettet unseren Fleeschworscht-Dunnersdaach”. Mit einem als Unterschriftsliste gestalteten Flugblatt gehen der Jurist und der Getränke-Lieferant auf die Suche nach Sponsoren. Offenbar ist das Anliegen mit der Stadtverwaltung abgestimmt. Denn als “Spendenkonto” ist – im Fettdruck – die IBAN der Stadtkasse angegeben.
Wer nicht gleich überweisen möchte, hat die Möglichkeit, sich per Unterschrift zu einer Spende zu verpflichten. In dem Text sprechen Anheuser und Grumbach vom Donnerstag als “inoffizielle Eröffnung” des Jahrmarktes. Als Ziel benennt die Initiative “Rettet unseren Fleeschworscht-Dunnersdaach”, “ausreichend Spenden zu Gunsten der Stadt einzuwerben, um eine offizielle “inoffizielle Eröffnung” des Jahrmarktes am Donnerstag im Jahr 2023 zu finanzieren. Der Jahrmarkt ist das größte Volksfest zwischen Nahe, Mosel, Rhein und Saar – daher sorgt nun das Volk für ein ordentliches Fest bereits am “Fleeschworscht-Dunnersdaach”.
Der Text des Flugblattes im Wortlaut:
“Ich rette den “Fleeschworscht-Dunnersdaach”. Hiermit unterstütze ich die Initiative “Rettet unseren Fleeschworscht-Dunnersdaach”. Ich möchte, dass diese Kreuznacher Tradition erhalten bliebt. Der Donnerstag, die “inoffizielle Eröffnung” des Kreuznacher Jahrmarktes, ist ein Pflichttermin für alle Freunde des Jahrmarktes. Aufgrund der Zusatzkosten des Sicherheitskonzeptes – die Schätzungen liegen bei bis zu 30.000 Euro – ist eine “inoffizielle Öffnung” leider nicht mehr möglich. Die leeren Kassen der Stadt lassen eine Übernahme dieser Kosten leider nicht zu. Finden sich daher keine anderen Wege, für diese Kosten aufzukommen, muss der Jahrmarkt am Donnerstag geschlossen bleiben.
Die Initiative “Rettet unseren Fleeschworscht-Dunnersdaach” hat sich daher zum Ziel gesetzt, ausreichend Spenden zu Gunsten der Stadt einzuwerben, um eine offizielle “inoffizielle Eröffnung” des Jahrmarktes am Donnerstag im Jahr 2023 zu finanzieren. Der Jahrmarkt ist das größte Volksfest zwischen Nahe, Mosel, Rhein und Saar – daher sorgt nun das Volk für ein ordentliches Fest bereits am “Fleeschworscht-Dunnersdaach”. Hiermit verpflichte ich mich, an die Stadt zweckgebunden für die Fianzierung des “Fleeschworscht-Dunnersdaachs” 2023 einmalig einen Betrag in Höhe von … Euro zu spenden unter der Voraussetzung, dass ausreichende Spendenzusagen bis zum 25. Juni 2023 eingehen”.
Als Kontaktemailadressen gibt die Initiative “Rettet unseren Fleeschworscht-Dunnersdaach” an: christoph.anheuser@gmx.net und getraenke.grumbach@t-online.de
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12.05.23 – “Fleeschworscht-Dunnerschdach: zurück zu den Anfängen”
12.05.23 – “Jahrmarkt: “Ich wäre bereit Eintritt zu zahlen”
11.05.23 – “Eilmeldung: am Fleeschworscht-Dunnerschdaach bleibt die Pfingstwiese dunkel”