Auch die dritte Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft ver.di und der Universitätsmedizin Mainz ging am 24. April ergebnislos zu Ende. Das macht aus Sicht der Gewerkschaft ver.di einen Warnstreik immer wahrscheinlicher. Die Universitätsmedizin bietet weiterhin nur eine dreistufige, leicht modifizierte prozentuale Erhöhung der Tabellenentgelte an: 2% rückwirkend ab 01.01.2023, weitere 2% zum 01.06.2023 und weitere 2% zum 01.01.2024. Für eine*n Auszubildende*n im dritten Ausbildungsjahr würde das zum 1.1.2023 einen Brutto-Vergütungszuwachs von 30,60 Euro bedeuten.
„Dieses Angebot ist eine weitere Verschlechterung des vorangegangenen Angebots aus der zweiten Verhandlungsrunde. In diesem sollte die dritte Erhöhung nämlich noch zum 1.12.2023 erfolgen. Die Universitätsmedizin hat die dritte Verhandlungsrunde nicht genutzt, um sich auf ihre Beschäftigten zuzubewegen. Konsequenterweise hat die ver.di-Tarifkommission dieses Angebot als nicht verhandlungsfähig zurückgewiesen. Damit wird der angekündigte Warnstreik immer wahrscheinlicher“, sagt Frank Hutmacher, der ver.di-Verhandlungsführer.
Es wurde sich aber heute auf eine Notdienstvereinbarung für den Streikfall geeinigt. Diese sichert die Notdienstbesetzung des Klinikums zur Sicherung der medizinischen Notfallversorgung auf Wochenend-Niveau zu. Darüber hinaus wird es streikbedingt komplette und teilweise Stationsschließungen geben. Bis zu den angekündigten Warnstreiktagen am 4. und 5. Mai ist noch eine weitere Verhandlungsrunde für den 3. Mai angesetzt. Der bisherige Verhandlungsverlauf macht eine Einigung vor dem Warnstreik jedoch immer unwahrscheinlicher.
ver.di fordert für alle Beschäftigten der Universitätsmedizin rückwirkend zum 1.1.2023 mit einer Laufzeit von 12 Monaten die Erhöhung der monatlichen Grundvergütung (Tabellenentgelt) aller Beschäftigten um 550 Euro bei Vollzeitbeschäftigung (bei Teilzeitbeschäftigung entsprechend anteilig), die Erhöhung der monatlichen Grundvergütung der Auszubildenden und Praktikant*innen um 275 Euro bei Vollzeitbeschäftigung (bei Teilzeitbeschäftigung entsprechend anteilig) und
einen Tarifvertrag zu einem Lebensarbeitszeitkonto.
Außerdem erwartet die Gewerkschaft: eine Erhöhung des Zuschlags für Nachtarbeit von 25% auf 40%, eine Vereinbarung zum Einstieg in die Verhandlungen zur Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich für alle Beschäftigten und die Übernahme des 49 Euro-Tickets exklusiv für alle ver.di-Mitglieder an der Universitätsmedizin.
Text: ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland, Fachbereich für Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft