Auf der Kirschsteinanlage glänzt die weisse Blütenpracht

Auch wenn sich das Gerücht hartnäckig hält: nein, die Kirschsteinanlage heisst nicht wegen der in diesen Tagen in Blüte stehenden Zierkirschenbäume so. Richtig ist, dass die schneeweiss blühenden Bäume dort gepflanzt wurden, um den Namensgeber auch optisch zu würdigen. Dabei handelt es sich um den früheren Bad Kreuznacher Oberbürgermeister Rudolf Kirschstein. In dessen Amtszeit wurden unter anderem die Wilhelmbrücke und der Fischerturm gebaut.

Nicht nur deshalb wurde Rudolf Kirschstein in der Bevölkerung hoch geschätzt. Was auch daran zu erkennen ist, dass von 1914 bis 1916 “aushilfsweise” noch einmal ins Stadthaus zurückgeholt wurde. Übrigens: vor 112 Jahren zeichnete Rudolf Kirschstein in der „Denkschrift über die Vereinigung von Kreuznach und Bad Münster a. Stein” vor, was erst 2014 Realität wurde: die Städtefusion.

Es gab also mal eine Zeit, in der die Bad Kreuznacher Verwaltung geführt wurde von einem Menschen, der weniger an Selbstdarstellung interessiert war und mehr daran, zukunftsfähige Lösungen umzusetzen. Seine Zeitgenossen wussten das zu schätzen. Bevor Kirschstein 1932 starb, wurde er ehrenhalber zum Oberbürgermeister ernannt (das Amt gab es zur Jahrhundertwende zuvor noch nicht. Damals wurde der Chef der Stadtverwaltung “Bürgermeister” genannt.