Sechs Neinstimmen und zwei Enthaltungen von den elf anwesenden Mitgliedern des Aufsichtsrates der Gewobau für den Oberbürgermeister sind eine Klatsche, die noch lange nachhallen wird (diese Seite berichtete). Denn jene, die gegen Emanuel Letz votierten, weil sie sich nach achtmonatiger Amtszeit des neuen OB von diesem nicht überzeugt zeigen, können in einigen Monaten einen Bewertungswechsel gegenüber der Öffentlichkeit glaubwürdig nicht begründen. Bleibt die kurzfristig zu lösende Frage, wer dem Aufsichtsrat bis zum Ende der Kommunalwahlperiode im Frühjahr 2024 vorstehen soll.
Ein Name, der in diesem Zusammenhang immer wieder fällt, lautet Karl-Heinz Delaveaux (FWG). Das erfahrene Stadtratsmitglied würde nicht nur die gute Vernetzung in die ehrenamtliche Kommunalpolitik mitbringen. Sondern auch seine über 30jährige Erfahrung im Immobiliengeschäft. Und eine sachlich fundierte Arbeitsbeziehung mit Gewobau-Geschäftsführer Karl-Heinz Seeger. Der war zwar extra in die FDP eingetreten, um mit deren vermeintlich starken Mann Emanuel Letz besser zurecht zu kommen. Was aber kein Manko für die Zusammenarbeit von Seeger und Delaveaux sein muss.
Denn Karl-Heinz Delaveaux, der vier Mal in Folge für die Freie Wählergemeinschaft e.V. in den Stadtrat gewählt wurde, hat in den Jahrzehnten seiner kommunalpolitischen Tätigkeit sein Talent auch für die Kooperation mit Parteipolitikern bewiesen. Auf Anfrage dieser Seite bestätigt Karl-Heinz Delaveaux, dass er von Aufsichtsratsmitgliedern mit unterschiedlichen Parteibüchern auf die Position angesprochen wurde. Seinen Hut wirft er aber nicht in den Ring.
Sondern bestätigt lediglich, dass er als Aufsichtsratsmitglied an jeder personellen Lösung mitwirken wird, die “eine möglichst breite Unterstützung und Zustimmung” im Aufsichtsrat findet. Und zwar nicht nur bei den 12 vom Stadtrat gestellten Aufsichtsratsmitgliedern, sondern auch bei den sechs nicht städtischen Gesellschaftsvertreter*Innen. Die müssen derzeit tatenlos zusehen, wie die in der aktuellen Lage dringend als Wohnungsbauer geforderte Gewobau statt klarer diesbezüglicher Vorgaben aus der Kommunalpolitik zu deren Postenspielball wird.
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