Eine Woche nach dem Hangrutsch hat die Stadtverwaltung reagiert. Die nördliche Fahrspur der B48 wurde gesperrt. Und die bereits seit Monaten wegen einer Stadtwerke-Baustelle vor Ort befindliche Wechselampel wurde in Betrieb genommen. Abgesehen von dieser sinnvollen, überfälligen Schutzmaßnahme wursteln die Verantwortlichen, wie seit dem 3.9.2022, weiter überfordert vor sich hin. So wurde die westliche Sperrbake, die den Fußgänger- und Radverkehr vom Gehweg, der direkt an der instabilen Wand vorbeiführt, fernhalten sollte, beiseite gestellt.
Und trotz der Gefahr weiterer Abbrüche aus der nach wie vor vollkommen ungesicherten Wand, wurden gestern die Baggerarbeiten fortgesetzt. Zwar teilte die Stadtverwaltung am 11.1.2023 mit, “nach dem Erdrutsch am Montag an der Salinenbrücke (B 48) hat die Stadt in Absprache mit dem LBM die möglichen Gefahren geprüft und Sofortmaßnahmen eingeleitet”. Seit dem gabs allerdings keine Informationen mehr seitens der Stadtverwaltung.
Diese teilte weder mit, welche “möglichen Gefahren” bei der Prüfung ermittelt wurden noch welche “Sofortmaßnahmen” konkret durchgeführt werden. Wer gestern Abend in der Sitzung des Hauptausschusses unter dem Tagesordnungspunkt “Mitteilungen” auf Fakten hoffte, wurde entäuscht. “Mitteilungen – haben wir nichts”, stellte Oberbürgermeister Emanuel Letz kurz und bündig fest. Und Nachfragen aus dem Ausschuss gabs zum Hangrutsch auch keine.
Lesen Sie zum Thema auch auf dieser Seite:
16.01.2023 – “Hangrutsch im Salinental: Touristenmagnet”
15.01.2023 – “Hangrutsch im Salinental: Sperrbaken werden mißachtet”
14.01.2023 – “Meterhohe Bäume oberhalb der Felswand drohen abzustürzen”
13.01.2023 – “Hangrutsch im Salinental: Stadt handelt verantwortungslos”
12.01.2023 – “Hangrutsch Salinental: Stadt wird erst aus Schaden klug”
11.01.2023 – “Stadtverwaltung ignoriert Warnhinweis: Hangrutsch im Salinental”