Die Bedeutung der Neuwahl des ersten Kreisbeigeordneten war der Landrätin eh klar. Es ging schließlich um jene Person, mit der Bettina Dickes in den kommenden Jahren tagtäglich eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten muss. Dickes und ihr Team hatten aber von Anfang auch die rechtlich penible Abarbeitung der Regularien im Auge. Das wurde u.a. schon daran deutlich, dass die diesbezüglichen Anfragen der Redaktion dieser Seite schon im vergangenen Jahr umfassend und vor allem auch korrekt beantwortet wurden.

Auch der eingangs der Sitzung am Montagnachmittag (9.1.2023) von der Landrätin verkündete Hinweis auf die Mikrophonbenutzung zwecks Dokumentation für eine ggf erfolgende Wahlanfechtung belegte dieses Verantwortungsbewußtsein. Das wurde dann im Verlauf der Wahlhandlung auch mehrfach auf die Probe gestellt. Am stärksten von Petra Kohrs. Das grüne Kreistagsmitglied hatte sich beim zweiten Wahlgang in der Wahlkabine wohl verkreuzt. Jedenfalls rief sie um Hilfe. Und um einen neuen Stimmzettel.

Den erhielt sie im Austausch für den bereits benutzten. Der landete zunächst beim Wahlvorstand. Wurde dort zum ersten Mal zerrissen. Und danach von Frank Ensminger noch einmal. Besonders gründlich. Schließlich nahm Petra Kohrs auf Zuruf aus den Fraktionen von CDU und SPD die Stimmzettel-Fetzen an sich. Um eine spätere Einsichtnahme in ihren Fehler zu verhindern. Beim ersten Wahlgang hatte sich Dickes beim Zählen der aus der Wahlurne entnommenen Wahlzettel verzählt.

Da sie das Zählen umsichtigerweise laut vornahm, bemerkte Harald Skär die Doppelzählung und machte gleich darauf aufmerksam. Skär fungierte aber nicht nur als Zahlenkontrolleur. Sondern auch als Zerberus. Ihm fiel die Aufgabe zu sicherzustellen, dass sich jeweils immer nur ein Kreistagsmitglied in einer der beiden Wahlkabinen aufhielt.

