Gabelsberger Strasse: Kripo ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung

Beim Eintreffen der am heutigen Freitagmorgen gegen 3:45 Uhr alarmierten Feuerwehr schlugen die Flammen bereits aus dem Dachfenster. Und die Hausbewohner retteten unterstützt durch einen zufällig vorbeifahrenden Passanten gemeinsam einen bewusstlosen Mann aus der 1. Etage über die Treppe zur Hauseingangstür. Der 40jährige Bewohner des in Brand stehenden Zimmers erlitt Brandverletzungen, insbesondere an den unteren Extremitäten. Zu diesem Zeitpunkt war die komplette erste Etage bereits verraucht und mit Hitze beaufschlagt..

Die angerückten Kräfte übergaben den schwer verletzten Mann dem Rettungsdienst. Er kam zur weiteren Versorgung in eine Spezialklinik nach Ludwigshafen. Sein Gesundheitszustand ist stabil. Eine 62jährige Bewohnerin wurde mit Verdacht auf eine leichte Rauchgasintoxikation in ein hiesiges Krankenhaus verbracht. Die beiden anderen Hausbewohner blieben unverletzt. Es wurden mehrere Trupps unter Atemschutz eingesetzt, die mit zwei C-Rohren im Innenangriff über den Treppenraum im 1. Obergeschoss und im Dachboden, wohin sich der Brand durch die Decke ausgebreitet hatte, vorgingen.

Ein drittes C-Rohr wurde im Außenangriff kurzzeitig eingesetzt, um die Raumtemperatur durch das Fenster, aus dem die Flammen schlugen, herunterzukühlen und dem Angrifftstrupp damit den Zugang in den Brandraum zu ermöglichen. Im weiteren Verlauf wurde dieses Strahlrohr für Ablöscharbeiten des Brandgutes verwendet. Die Drehleiter ging zunächst in Anleiterbereitschaft und deckte im weiteren Einsatzverlauf das Dach auf, damit Hitze und Rauch abziehen und ein Übergreifen des Feuers auf die benachbarte Doppelhaushälfte verhindert werden konnte. Über den Monitor wurden Löscharbeiten am Dach vorgenommen.

Ein Trupp unter Atemschutz kontrollierte den Dachboden des Nachbarhauses und schaffte durch Öffnen einer Dachluke eine Abluftöffnung. Beide Häuser wurde mit je einem Lüfter entraucht. Eine Katze wurde aus dem nicht betroffenen Keller des Brandobjektes gerettet. Aufgrund der starken Hitzeschäden im Gebäude, schalteten Mitarbeiter der Stadtwerke den Strom in dem Haus ab. Die Polizei und der Rettungsdienst waren mit mehreren Fahrzeugen vor Ort. Das Brandgut im Brandraum im 1. Obergeschoss wurde aus dem Fenster befördert, um alle Glutnester ablöschen zu können.

Auch die Dachdämmung musste entfernt werden, damit das Feuer restlos im Dachgebälk gelöscht werden konnte. Der Wehrleiter Michael Seibel und der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Werner Hofmann waren ebenfalls an der Einsatzstelle und konnten sich so ein eigenes Bild von der kompetenten Einsatzleitung durch den stellvertretenden Zugführer des Löschzuges Süd, Alexander Jodeleit, machen. Aufgrund der immensen Brand- und Rauchschäden und der fehlenden Stromversorgung, ist das Gebäude derzeit nicht bewohnbar. Die Bewohner kamen bei Freunden und Verwandten unter.

Der Sachschaden wird auf rund 100.000 Euro geschätzt. Der Einsatz für die insgesamt etwa 50 Feuerwehrleute war nach etwa 4 Stunden beendet. Danach mussten die Fahrzeuge im Feuerwehrhaus wieder bestückt und die Gerätschaften gereinigt werden. Unmittelbar nachdem der Brand gelöscht war, nahm die Polizei nahm ihre Ermittlungen zur Brandursache auf und übernahm die Einsatzstelle. Diese Ermittlungen am Tatort ergaben keine Hinweise auf eine elektrische oder natürliche Brandursache. Die Ermittlungen werden daher wegen einem Anfangsverdacht auf fahrlässige Brandstiftung geführt.

Quelle: Kriminalinspektion Bad Kreuznach, Freiwillige Feuerwehr Bad Kreuznach (auch zwei Bilder), eigene Recherchen