Gefahrenbäume werden gefällt

Manchem Waldbesucher wäre ein Problembär lieber. Der aktuelle Warnhinweis der Förster für den Bad Kreuznacher Stadtwald bezieht sich allerdings auf Gefahrenbäume. Die müssen dem klimakranken örtlichen Stadtwald “entnommen werden”, wie das Forstrevier Nahe in seiner aktuellen Presseerklärung das Fällen umschreibt. Dabei haben die Waldschützer die “Sicherheit von Anwohnern und Verkehrsteilnehmenden im Blick”. Der Grund für diese Maßnahmen ist überregional bekannt: “Rekordhitze, Dürre und Schädlingsbefall der beiden vergangenen Extremsommer haben den heimischen Wäldern arg zugesetzt”. Die Folge:

Im Bereich des Bad Kreuznacher Stadtwaldes sowie entlang einiger Straßen im Stadtgebiet müssen vertrocknete und kranke Bäume gefällt werden. Mangelnde Standsicherheit sowie drohender Ast- und Kronenbruch stellen hier eine zunehmende Gefahr für die Anwohner, Verkehrsteilnehmenden & Waldbesuchenden dar. Die Maßnahmen werden voraussichtlich bis Ende Oktober dauern. „Die dramatischen Klimaveränderungen und deren Folgen beschäftigen uns derzeit in vielen Wäldern“, sagt Förster Nico Plöger. Laut der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) war das vergangene Jahrzehnt das weltweit wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der Sommer 2022 scheint diesem in nichts nachzustehen.

Im Forstrevier Nahe müssen in Folge der extremen Hitze und Dürre vermehrt abgestorbene und geschädigte Bäume entnommen werden. Sie fielen Witterungsextremen und der Rußrindenkrankheit zum Opfer. „Waldbereiche mit einer erhöhten Verkehrssicherungspflicht haben wir selbstverständlich besonders im Blick. Dazu zählen etwa Flächen entlang öffentlicher Straßen, Wohnbebauung oder festen Erholungseinrichtungen“, macht Plöger deutlich. Bei der jetzt anstehenden Maßnahme im Waldgebiet Kuhberg sowie im Salinental sollen diverse geschädigte Buchen, Ahorne und Kiefern entnommen werden. Deren absterbende und abgestorbene Wurzeln bieten keine ausreichende Verankerung mehr im Boden. Das trockene und spröde Holz der Baumkronen oder einzelner Totäste könnte bereits bei leichten Stürmen herunterbrechen und Waldbesucher und Anlieger gefährden.

Zur Durchführung der Arbeiten müssen die betroffenen Waldbereiche sowie einzelne Straßen kurzfristig gesperrt werden. Das Forstrevier Nahe bittet um Verständnis. Losgelöst von solchen Bereichen mit erhöhter Verkehrssicherungspflicht, weist das Forstamt Soonwald darauf hin, dass Erholungssuchende im Waldesinneren und auf Waldwegen grundsätzlich mit waldtypischen Gefahren rechnen müssen. Das hat der Bundesgerichtshof bestätigt um die Waldbesitzenden vor dem Hintergrund des freien Waldbetretungsrechtes nicht unzumutbar zu belasten. Die Forstleute empfehlen Bereiche mit kranken oder abgestorbenen Bäumen zügig und ohne Rast zu durchqueren.

Quelle: Forstrevier Nahe im Forstamt Soonwald