Mainz erreicht mit einem 3:0 beim VfB Lübeck das DFB-Pokal-Achtelfinale

Souverän hat sich der 1. FSV Mainz 05 am frühen gestrigen Dienstagabend (18.10.2022) mit 3:0 (2:0) beim VfB Lübeck durchgesetzt und ist damit verdient ins DFB-Pokal-Achtelfinale eingezogen. Auf die Siegerstraße eingebogen waren klar überlegene 05ER dabei schon im ersten Durchgang nach Treffern von Alexander Hack und Marcus Ingvartsen. In Gefahr geriet dieser Sieg in den insgesamt unspektakulären 90 Minuten gegen den vor rund 10.000 Zuschauern aufopferungsvoll kämpfenden Außenseiter nicht mehr. Der eingewechselte Aymen Barkok markierte in der Schlussphase den letzten Treffer des Tages. Bo Svensson hatte gegenüber dem Sieg in Bremen drei Veränderungen vorgenommen.

Für Robin Zentner rückte Finn Dahmen ins Tor, Anthony Caci vertrat Dominik Kohr, während Angelo Fulgini die Position Jae-sung Lees im Mittelfeld besetzte. Weil Kapitän Silvan Widmer weiter verletzt fehlte und Robin Zentner auf der Bank Platz nahm, übernahm Karim Onisiwo die Binde und führte sein Team erstmals in einem Pflichtspiel aufs Feld. In der Anfangsphase zeichnete sich ab, dass dieses Duell zunächst eine Geduldsprobe werden würde für den FSV. Der Tabellenführer der Regionalliga Nord organisierte sich tief in der eigenen Hälfte, überließ dem Bundesligisten den Ball und lauerte auf Umschaltoptionen.

Die 05ER suchten nach Lücken und fanden eine kleine nach acht Minuten, als Leandro Barreiro eine Flanke von Danny da Costa knapp verpasste. Zwei Minuten später holte der Außenseiter dann nach einem Konter einen Freistoß rund 25 Meter vor dem Mainzer Gehäuse heraus, der für Gefahr sorgen sollte: Felix Drinkuth zog entschlossen ab und zwang Dahmen erstmals zum Eingreifen – die Nummer zwei der 05ER klärte mit den Fäusten zum Eckball. Dieser Abschluss sollte für lange Zeit das einzige offensive Lebenszeichen der Gastgeber bleiben. Und die Mainzer nutzten ihrerseits die nächste, erste echte Gelegenheit zur frühen Führung:

Caci brachte einen Eckball auf den zweiten Pfosten, den der am zweiten Pfosten lauernde Onisiwo zurück ins Zentrum beförderte, wo Hack das Leder nur noch über die Linie drücken musste – 1:0 (17.). Für den Doppelschlag hätte unmittelbar nach dem Treffer der Vorlagengeber sorgen können, der frei vorm Gehäuse auftauchte, aber zu unplatziert abschloss (18.). Die Gäste hatten weiter alles Griff, präsentierten sich ballsicher und untermauerten den Drei-Klassen-Unterschied in dieser ersten halben Stunde. Nach 29 Minuten verpasste Barreiro den zweiten Treffer per Kopf nach Flanke von Aarón, bevor eine Minute später Ingvartsen die ganz große Gelegenheit hatte, aber aus fünf Metern an Florian Kirschkes Reflex scheiterte – Fulgini hatte zuvor glänzend quergelegt (30.).

In der 39. Minute wurden die Rheinhessen wieder einmal nach einem Standard gefährlich, als Hack sein zweites Tor knapp verpasste, weil das Leder ihm aus kurzer Distanz über die Stirn rutschte. Das 2:0 vor der Pause sollte dann aber doch noch fallen: Zwei Minuten vor dem Ende des ersten Durchgangs schlug Barreiro einen langen Ball, der, nach einem Missverständnis in der Lübecker Defensive, etwas glücklich bei Ingvartsen landete, der nur noch einschieben musste (43.). Der Däne hätte wenig später nachlegen und den Sack wohl schon früh zu machen können, schoss nach feinem Zuspiel von Edimilson aber knapp vorbei (45.).

In der Nachspielzeit bot sich dem VfB dann noch einmal eine Chance, doch Dahmen parierte sicher gegen Manuel Farrona Pulido (45.+2). Die Führung für den Bundesligisten zur Halbzeit war leistungsgerecht. Unverändert kamen beide Teams aus den Katakomben, und auch das Spiel lief nach einem ähnlichen Muster wie vor Wiederbeginn ab. Die Bemühungen der Gastgeber, früh auf den Anschlusstreffer zu drängen, waren dementsprechend schnell verpufft. Eine Halbchance verzeichnete der Regionalligist nur in der 54. Minute, als Jannik Löhdens Kopfball das 05-Gehäuse deutlich verfehlte. Den defensivstarken Lübeckern wurden darüber hinaus aber zumeist deutliche Grenzen aufgezeigt.

Die nächste Gelegenheit zur Vorentscheidung bot sich so nach einer knappen Stunde Barreiro, den Ingvartsen steil geschickt hatte, doch Kirschke entschärfte (57.). Darüber hinaus tat sich nicht allzu viel auf dem Rasen, weil der FSV die Zwei-Tore-Führung verwaltete und nicht mehr tat als nötig. Den Gastgebern hatten die Gäste mit den Treffern vor der Pause längst den Zahn gezogen. In der Schlussphase kam dann Eigengewächs Ben Bobzien zu seinem Pflichtspiel-Debüt, als er Onisiwo ersetzte, dessen Kapitänsbinde Hack übernahm. Bobzien war es dann auch, dem sich kurz nach seiner Einwechslung die Abschlusschance bot, doch der Angreifer verlor bei seinem Versuch aus 20 Metern den Halt (74.).

Inmitten der kräftezehrenden Englischen Woche war es jedoch nachvollziehbar, dass die Mainzer nun keinen Gang mehr hochschaltetet, und dennoch wenig später bereits 3:0 hätten stellen können. In der 81. Minute setzte der soeben eingewechselte Niklas Tauer Fulgini fein in Szene, doch Kirschke parierte mit den Fingerspitzen. Kurz vor Schluss konnte sich schließlich auch Dahmen noch einmal auszeichnen, als er sich nach einem Versuch von Mattis Daube aus der Distanz strecken musste, aber sicher parierte.

Im Gegenzug machte schließlich Joker Barkok den Sack endgültig zu. Bobzien hatte sich zuvor im Mittelfeld behauptet, Fulgini den Torschützen glänzend bedient, der mit einem feinem Chip den Endstand besorgte (88.). Dabei blieb es in Lübeck, der Achtelfinal-Einzug der 05ER war perfekt. Bereits am Freitagabend ist der FSV erneut gefordert, wenn der 1. FC Köln (ab 20.30 Uhr) in der MEWA ARENA gastiert. Restkarten für den Auftakt des 11. Bundesliga-Spieltags gibt es im Online-Ticketshop sowie in den 05-Fanshops an der Arena sowie in der Mainzer Innenstadt.

Quelle und Bilder: 1. FSV Mainz05