Keine Fahrradständer für Kunden und Kommunalpolitiker

Die Stadtverwaltung hat die ersten Büros im Telekom-Gebäude Brückes 2-8 schon vor Jahren bezogen. Der letzte Woche abgewickelte Umzug des Sitzungssaales aus dem Else-Liebler-Haus war auf Initiative dieser Seite schon vor neun Monaten ein Thema. Zeit war also mehr als genug. Und jetzt zeigt sich, dass die Verwaltung einmal mehr an Fahrradfahrer*Innen nicht denkt.

Vier Kunden der Verwaltung suchten sich gestern Vormittag vor dem Dienstgebäude Behelfsstellplätze für ihre Drahtesel. Ein fünfter stellte die Rampe für Gehbehinderte und Rollstühle zu. Platznotstand auf dem Gehweg vor dem Verwaltungsgebäude. Grünen-Stadtratskandidat Hermann Holste, der zufällig vorbeiradelte, als unser Fotograf den Mißstand dokumentierte, reagierte verärgert: “Wieso gibts da keine Fahrradständer?”

Die Antwort liefert ein Blick in den Innenhof des Gebäudes. Dort ist jede Menge Platz. Exklusiv ausgeschildert für Autos. Nicht ein einziger Fahrradständer wird angeboten. Von einer Fahrradgarage ganz zu schweigen. Mindestens für 20 Räder würde Platz benötigt. Direkt nach der ersten Ausschußsitzung im neuen Sitzungssaal fragte die Redaktion dieser Seite daher bei der Stadtverwaltung an:

Frage nach Fahrradständern

“Obwohl ausreichend Platz dafür wäre, sind mir keine Fahrradständer aufgefallen. Zu den Sitzungen der Ausschüsse und des Stadtrates kamen schon bisher erfreulich viele Mitglieder mit Fahrrädern, bei Ausschußsitzungen auch Zuhörer*Innen. Wird die Stadtverwaltung Fahrradständer aufbauen und wenn ja, für etwa wieviele Fahräder? Wird es dort dann auch eine E-Bike-Ladestation geben?”

“Eventuell”

Die Antwort kam zwar schon am Folgetag. War aber inhaltlich ernüchternd: “Eventuell werden zukünftig Fahrradständer aufgestellt”. Kein einziges weiteres Wort. Und ein Fahrradständer stand natürlich auch gestern nicht bereit. Merke: eine radelnde OBin macht noch keine fahrradfreundliche Verwaltung.