Bisher lag Ihr Arbeitsschwerpunkt in der Präventionsarbeit. Seit Jahresanfang ist Andrea Maas (Bildmitte) die neue Leiterin der Erziehungs- und Familienberatungsstelle (EFB). Aber ein bekanntes Gesicht. Denn sie ist seit 1990 in der Einrichtung tätig. Seit 2008 als Stellvertreterin. Jetzt steht mehr Bürokratie auf ihrem Tagesplan. Aber die ist, dass machte Maas gestern augenfällig, nur Mittel zum Zweck.
Bei ihrer Vorstellung im neuen Amt im Dienstzimmer der Oberbürgermeisterin vermittelte Maas einen kleinen Einblick in die Leidenschaft und Überzeugung, die in diesen fast drei Jahrzehnten ihre Arbeit geprägt haben. Und weiterhin werden. “Starke Eltern können mit Herausforderungen besser umgehen” ist ihr Credo. Eines der Ziele der jetzt von ihr geführten Beratungsstelle ist daher “Eltern stärken”. Ihr und den anderen fünf pädagogischen Fachkräften und der Teamassistentin gehe es darum den Eltern “Selbstkompetenz” zu vermitteln.
Prävention verringert Probleme
Also sich selbst wahrzunehmen und die eigenen Bedürfnisse zu erkennen. Auch was Kinder benötigen kann Maas in klaren Worten formulieren: “Freiheit in Grenzen”. Weil die neue Leiterin schon ganz am Anfang ihrer Tätigkeit erkannt hat, dass Information und Prävention Probleme lösen, schon bevor diese entstehen oder sehr groß werden, ist die Arbeit der EFB entsprechend ausgerichtet. ZB soziales Kompetenztraining in Zusammenarbeit mit Kitas und Grundschulen.
Zuwendung kommt an
Mit den Kindern, Eltern und den Erzieherinnen. Wenn Andrea Maas von den Kindern spricht, mit denen sie beruflich Kontakt hat, weil Schulen oder Eltern diese als “schwierig” einschätzen, werden Wärme und Verständnis erkennbar, die neben der Fachkompetenz die Basis des Erfolges der Erziehungsberatungsstelle darstellen. “Die Kinder freuen sich über Zuwendung” ist ihre Erfahrung. Aber auch die Eltern bringen immer wieder zum Ausdruck: “toll, dass Sie sich so viel Zeit für uns nehmen”.
Die EFB versuche alles, um die Eltern mit einzubeziehen. Ein wichtiges Element, das dabei hilft, ist das kleine Häuschen in der Hofgartenstrasse 68, in dem die von Stadt und Kreis getragenen Einrichtung arbeitet. Zwar präsentiert sich der Eingang mit der dicken Mauer noch etwas sperrig. Aber wer die Treppenstufen bewältigt hat und das helle Haus mit vielen Fenstern in dem großzügigen Garten sieht, spürt die “gute Atmosphäre”.
Dankbar ist die neue Leiterin für den seit Ende 2017 zur Verfügung stehenden Anbau, der auch im Haus Gruppenveranstaltungen und Seminare ermöglicht. Dort gelingt, was von Anfang an das Hauptziel der Arbeit war. Durch Offenheit und Gesprächsbereitschaft das Vertrauen der Eltern zu erarbeiten. Wie erfolgreich dies über die Jahre gelungen ist, machte die Leiterin des Jugendamtes, Sabine Raab-Zell (rechts im Bild) deutlich.
Die meisten Eltern sind “Selbstmelder”, nehmen das Hilfsangebot also von sich aus an. Nur der kleinere Teil wird geschickt. Aber auch das gern. Denn die EFB “kann im Vorfeld von Maßnahmen Unterstützung geben” und diese damit überflüssig machen, “ohne den ganzen Jugendamts-Apparat in Gang zu setzen”. Mit der Tätigkeit der EFB zeigte sich Raab-Zell sehr zufrieden und bestätigte, “die wird gern angenommen”.
Mittwochs Sprechtag in Kirn
Und das in Stadt und Kreis. Um den Eltern im westlichen Kreisgebiet die Fahrt zu verkürzen, bietet die Erziehungs- und Familienberatungsstelle einen wöchentlichen Aussensprechtag in Kirn an. Der findet immer mittwochs ganztägig im Rathaus in der Kirchstrasse 3 statt. Ob in Bad Kreuznach oder in Kirn. Um Anmeldung per E-Mail (erziehungsberatungsstelle.kh@web.de) oder Telefon (0671) 834 0020 wird gebeten.
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Bild Andrea Maas: Hansjörg Rehbein