Am Dienstagabend gegen 21.45 Uhr brannten auf der Südseite des Völkerrings Hausratgegenstände. Die Flammen schlugen bis unter das Dach des denkmalgeschützten Gebäudes und entzündeten es. Mehrere Fensterscheiben waren geplatzt. Die Wohnungen waren verraucht. Die unter Heiko Hans (Zugführer Löschbezirk Nord) angerückten Kräfte der Löschbezirke Nord und Süd nahmen sofort je ein C-Rohr auf der Gebäuderück- und von der Vorderseite über die Drehleiter in Einsatz, um die Flammen zu löschen.
Alle Wohnungen wurden durch Trupps unter Atemschutz durchsucht. Es befanden sich keine Personen mehr in dem Gebäude. Eine Frau und ein Kind wurden mit einer Rauchvergiftung dem Rettungsdienst übergeben und ins Krankenhaus gebracht. Über eine Schiebleiter auf der Gebäuderückseite wurde die Schiefervertäfelung im Dachbereich entfernt, um an die darunter liegenden Glutnester zu gelangen.
Wohnungen entraucht
Mitarbeiter der Stadtwerke schalteten den Strom ab, sodass die weiteren Nachlöscharbeiten von der Vorderseite über den Korb der Drehleiter durchgeführt werden konnte. Die Einsatzstelle wurde mit mehreren Scheinwerfern ausgeleuchtet. Die verrauchten Wohnungen wurden mit einem Belüftungsgerät entraucht.
40 Feuerwehrleute vor Ort
Die Rüdesheimer Strasse war während des Einsatzes etwa 2 Stunden komplett gesperrt. Insgesamt 40 Feuerwehrleute mit zehn Einsatzfahrzeugen waren vor Ort. Auch der Kreisfeuerwehrinspekteur machte sich ein Bild von der Lage. Ein Feuerwehrmann wurde durch eine herabfallende Schiefertafel leicht am Arm verletzt. Ein weiterer verletzte sich am Finger. Beide konnten den Einsatz fortführen.
Bewohner mußten zu Verwandten
Nach knapp 2 Stunden konnten die Wehrleute des Löschbezirks Süd die Einsatzstelle verlassen. Gegen 0:45 Uhr konnten auch die Kräfte des Löschbezirks Nord abrücken, nachdem die Mitarbeiter der Stadtwerke die Stromversorgung wieder eingeschaltet hatten. Die Bewohner des Hauses konnten nicht mehr in ihre Wohnungen zurückkehren und kamen die Nacht bei Verwandten unter.
Zweites Feuer in der Nähe
Die Polizei nahm bereits an der Einsatzstelle die Ermittlungen zur Brandursache auf. Die Polizei schätzt den Schaden auf über 100.000 Euro. Noch während des Einsatzes wurde ein weiteres Feuer ein paar Häuser weiter gemeldet. Es brannte eine Couch auf der Gebäuderückseite, die von zwei Kameraden mit einem vor Ort befindlichen Gartenschlauch abgelöscht wurde.
Text: Alexander Jodeleit (Pressewart der Freiwilligen Feuerwehr)
Quelle Schadenhöhe und Foto: Polizeidirektion Bad Kreuznach