Ja. Auch die gibt es. Vor allem ausserhalb der amtlichen Kommunalpolitik. Die vielen Ehrenamtler beispielsweise, die soziale Einrichtungen wie das Ausländerpfarramt und die Tafel mit ihrem Engagement tragen. Ihr Lohn ist das Werk, an dem sie mitarbeiten. Und die Freude derer, denen sie helfen. Das ehrt diese Mitmenschen. Aber leben könnten die Ehrenamtler davon nicht. Sie können heute helfen, weil sie ihre Leistung an anderer Stelle erbracht haben oder bringen.
Meffert-Hotel bringt Umsatz-Plus
Und genau darauf ist Bad Kreuznach existenziell angewiesen. Auf BürgerInnen, die wirtschaftlich erfolgreich etwas auf die Beine stellen. Ohne Staatsknete. Diese Stadt hat solche Leistungsträger. Manch einer tut dabei für Bad Kreuznach mehr, als ganze öffentlich-rechtliche Strukturen zusammen. Wie Steffi und Klaus Meffert. Deren Hotelneubau im Industriegebiet bringt 2019 locker 20.000 zusätzliche Übernachtungen in die Gäste-Statistik. Und jede Menge Zusatz-Umsatz in Handel und Gastronomie.
Die Eheleute Meffert haben sich nicht ewig lang mit Bedenken und Risiken beschäftigt. Sie haben nach einer Marktanalyse entschieden und gehandelt. Und damit Bad Kreuznach einen Vorteil verschafft gegenüber anderen Mittelzentren. Wurde das angemessen gewürdigt? Die Tourismusseite der GuT GmbH wirbt noch heute, Monate nach der Eröffnung, mit einem Piktogramm für das Hotel. Für ein Foto war offenbar noch keine Zeit. Ist ja auch nur der grösste Übernachtungsgästemagnet im Stadtgebiet.
Schnorrenberger on Ice
Das Meffert-Hotel allein bringt Bad Kreuznach im Saldo mehr ein, als der ganze Fremdenverkehrsbeitrag für 2016 nach Abzug der Kosten. In dieser Dimension liegt der Beitrag von Andreas Schnorrenberger nicht. Aber der Selfmade-Unternehmer bleibt auch nach Rückschlägen immer am Ball. Erweist sich eine Idee als nicht zielführend, haut er die nächste raus. Und Ende 2018 ist ihm dabei der grosse Wurf gelungen. Mit dem “Winter-Traum” auf dem Kaufland-Gelände. Hunderte glückliche grosse und kleine Kinder täglich auf der ersten Dauerechteisfläche im Stadtgebiet beweisen, dass Schnorrenberger wieder einmal richtig liegt.
Attraktion für Bad Kreuznach
In der ganzen Region bieten nur noch Ingelheim und Mainz eine solche Attraktion. Genau solche Angebote machen Bad Kreuznach dauerhaft interessant. Für seine EinwohnerInnen. Und für Gäste. Wenn Sie dort vor dem Kaufland in den nächsten Tagen einen untersetzten Herrn mit dicker Brillenfassung und kurzen dunklen Haaren sehen: es ist der Frequenzermittler im Auftrag der GuT GmbH. Eventuell fragt er Sie auch nach Ihrer Postleitzahl. Die GuTler träumen halt immer noch vom Tourismusbeitrag. Und wenn die Top-Juristen der Stadt ihre Satzung doch noch retten, dann muss auch der “Winter-Traum” ja veranlagt werden.
GuT untätig
Auf die Idee, ein solches Projekt selbst auf die Beine zu stellen, kamen die Tourismusförderer selbstredend nicht. Die haben halt besseres zu tun. ZB darüber zu jammern, warum sie vor Gericht gescheitert sind. Einfach einen Schlussstrich ziehen, neu anfangen und was tun für die Stadt – das schaffen die nicht. Und so werden weiter Steuer-Millionenbeträge zum Fenster rausgeworfen.
Handeln statt abwarten
Unser Dank geht daher an jene, die was tun statt zu klagen. Die handeln statt abzuwarten. Die Bad Kreuznach nach vorn bringen statt die Agonie zu verwalten. Unsere Leistungsträger 2018 sind Andreas Schnorenberger und die Eheleute Steffi und Klaus Meffert. Hoffentlich nimmt die sich der ein oder die andere zum Vorbild. Dann kann auch 2019 ein gutes Jahr an der Nahe werden.
Strigidus Minor