Die Oberbürgermeisterin mag es schnell. In den Anwohnerversammlungen zum Bewohnerparken bat sie schon nach 56 bzw 64 Minuten um eine Abstimmung. Da waren Dutzende von BürgerInnen noch gar nicht zu Wort gekommen. Und letzte Woche im Planungsausschuss war der Grund für ihren Lach-Seufzer nicht etwa die weitere Kostensteigerung beim Casinogebäude um Millionenbeträge. Sondern die Sorge, die Sitzung könne bis “9 Uhr” dauern. Unter dieser Betrachtungsperspektive war die achte Sitzung des Hauptausschusses am 18.9.18 im Else-Liebler-Haus rekordverdächtig. Der öffentliche Teil dauerte ganze 4 Minuten.
Eröffnung der Sitzung pünktlich um 18 Uhr. Ohne Hektik kam Dr. Kaster-Meurer sofort zur Sache und wies auf die Anträge aus den Ortsbeiräten Planig, Bad Münster und Winzenheim hin, führte die aus Ippesheim nachgereichte Vorlage an und schlug vor, alle in die Fachausschüsse zu verweisen. Dem folgten die Hauptausschussler einmütig wortlos. Unter Punkt zwei gabs die Mitteilungen der Verwaltung, unter anderem zu zwei SPD-Anträgen. Knapp aber entspannt von der Oberbürgermeisterin erläutert. Dann der Punkt Anfragen. Keiner meldete sich. Da war es 18.04 Uhr. Und der öffentliche Teil der Sitzung wurde geschlossen. Der nichtöffentliche Teil dauerte dafür dann länger. Dort wurde u.a. die Tagesordnung der Stadtratssitzung am 27.9.18 behandelt. Und auf der unter Position 2 eines der Lieblingsthemen der Bad Kreuznacher Kommunalpolitiker: die “Wahl von Ausschussmitgliedern”. Damit hatten sie sich erst in der Stadtratssitzung am 30.8.18 fast eine Stunde lang beschäftigt. Stadtrechtsdirektorin Heiderose Häußermann nahm an der Sitzung teil. Schon deren Erscheinen signalisierte erfahrenen Stadtratsmitgliedern: es gibt Rede- und Erklärungsbedarf.