In den Kitas der Stadt wird bunt bald billiger. Denn ab dem 1.7.18 kosten Farbkopien nicht mehr den (teuren) Toner, sondern nur noch den selben Festpreis wie ein schwarz-weiss Druck. Und weil für die Kinder einiges in Farbe aufs Papier gebracht wird, “sollten sich da viele Einsparungen ergeben” machte Andreas Schmidt von der IT der Stadtverwaltung den Mitgliedern des Hauptausschusses am 14.5.18 Hoffnung. Aber wie es oft ist: erst einmal kostet der neue “Mietvertrag über digitale Druck- und Kopiersysteme” mit Ricoh mehr Geld: mindestens 215.000 Euro werden in den kommenden vier Jahren zusammen anfallen.
Mehr Kosten gehen Hand in Hand mit viel Papiereinsatz. “Vom papierlosen Büro ist die Stadtverwaltung weit entfernt” bekannte Schmidt. Für die Anmietung von künftig 43 Geräten werden 4.500 Euro monatlich fällig im Vergleich zu den bisher 22 Geräten, die 2.900 Euro kosteten. Dafür werden die Laufwege für die Mitarbeiter kürzer. Schmidt erinnerte daran, dass das Ordnungsamt am alten Standort Eiermarkt mit einem grossen Kopierer auskam und jetzt im Brückes zwei eingesetzt werden auf einer Etage.
Ruf nach Stadtrat-Tabletts
Einziger Kritiker des neuen Vertrages war im Ausschuss Jürgen Locher. Der Linken-Stadtrat machte sich für eine Ausschreibung in der Region stark und führte an, dass nur so mittelständige Unternehmen noch die Chance auf einen Zuschlag hätten. Dem hielt die Verwaltung entgegen, dass die letzten Ausschreibungen gezeigt hätten, dass Unternehmen in der Region viel teurer wären. Nachdem dann die städtische IT zusicherte, die Standarteinstellung der Drucker bleibe bei schwarz-weiss und beidseitigem Druck, war das Thema durch. Und das nutzte ein SPD-Stadtrat, um an die seit Jahren nicht eingelöste Zusage zur Beschaffung von Stadtpolitiker-Tabletts zu erinnern.
Schlecht vorbereitet
An diesem Punkt schaltete sich die Oberbürgermeisterin in die Diskussion ein. Ihr war wichtig, dass lediglich “Zuschüsse zu Geräten” zugesagt worden seien. Problem sei nicht die Hardware, sondern die Kosten für das WLAN. “Wer es selbst zahlt bekommt es sofort”, versprach Kaster-Meurer. Und da meldete sich auch gleich einer, der lieber auf ein Display schaut als Papier zu blättern. Vielleicht weil man elektronisch schneller ans Ende der Verwaltungsvorlage kommt. Denn mit der Papierfassung hatte er das während der Sitzung nicht geschafft und daher vollkommen unnötig gefragt, warum sich der Hauptausschuss überhaupt mit Drucktechnik beschäftigen müsse. Von engagierteren Kollegen, die offenbar eine Ausschusssitzung nicht erst während der Sitzung “vorbereiten”, wurde er darauf aufmerksam gemacht, dass der letzte Satz alles aufklärt: “Vergabeberechtigt für Aufträge ab 50.000 Euro ist gemäß der aktualisierten Anlage 1 zur Vergabedienstanweisung vom 27.11.98 der Hauptausschuss als zuständiger Fachausschuss”.